Kleine Zeitung Kaernten

Zuerst Amore, jetzt Bussi

Die Wiener Popband Wanda veröffentl­icht heute ihr zweites Album und setzt damit einen ungeheuren Hype fort. Ein Erklärungs­versuch.

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Karin, 50 Jahre jung, hat eine Konzertkar­te; Simon, 18 Jahre alt, ebenfalls. Mutter und Sohn gehen demnächst zum Wanda-Konzert. Karin findet die Gruppe total lässig, Simon findet sie auch lässig, obwohl er vermutlich ein anderes Wort dafür verwendet. Egal: Wanda aus Wien verbindet.

Zur Erklärung: Wanda ist eine Pop-Band. Der Name stammt von Wiens einziger Zuhälterin namens Wanda Kuchwalek. Die Kuchwalek wurde auch „wilde Wanda“genannt. Sie steht irgendwie für Rotlicht-Rock ‘n’ Roll.

Nun, dafür steht die Gruppe gleichen Namens irgendwie auch. „Amore“hieß das Debütalbum der Partie rund um Sänger Michael Marco Fitzthum alias Marco Michael Wanda. Es ging darin um, klar, Bologna und, auch klar: Liebe. Nicht für die Ewigkeit, aber auch nicht nur als schnelle Nummer. Vielmehr als das, wie es die Realität eben vorsieht: als Zwischendi­ng von immer und nichts. Damit kann Karin, 50, etwas anfangen; damit kann auch Simon, 18, gut leben.

Morgen wirft Wanda ihr zweites Baby auf den Markt, es heißt „Bussi“. Und die Themen sind ähnlich geblieben. Bereits die erste Nummer der Platte handelt von einem Typen, der sich zwar die Seele aus dem Leib singt, aber dennoch nicht festlegen will. Man kann solche Typen Hallodris nennen oder Strizzis oder Falotten. Egal: Sie kommen aus dem echten Leben. Sie sind nicht unbedingt sympathisc­h, aber auch nicht ungut. Sie sind: wie es eben die Realität vorsieht.

Wanda ist hochgradig generation­enund massenkomp­atibel. Das ist ein Phänomen, das gar nicht so schwer erklärbar ist,

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Eine Band namens Wanda: Lukas Hasitschka, Manuel Christoph Poppe, Christian Hummer, Reinhold Weber und

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