LiebezwischenSeinund
Monique Schwitter seziert in ihremneuen Roman „Eins im Andern“dieweibliche Liebe. Beiläufig, schräg, tiefgründig.
JULIA SCHAFFERHOFER
Die dahergesagteWeisheit ihrer Großmutter hat sich ins Hirn der namenlosen IchErzählerin eingebrannt: „Die Liebe sucht man sich nicht aus.“
Ein Satz mit situationselastischen Möglichkeiten. Ein Satz, der Ausrede, Entschuldigung, Erklärung oder Rechtfertigung sein kann – für nichts weniger als die Liebe. Monique Schwitters neuer Roman „Eins im Andern“erzählt die Geschichte einer 40-jährigen Autorin im Familienalltag, die mit ihrem neuen Buch, einer Liebesgeschichte, feststeckt.
Also googelt sie den Namen ihrer ersten Verliebtheit: Petrus. Sie erfährt, dass er seit vier Jahren tot ist: Selbstmord. Die Erinnerungen von damals kriechen in ihr emotionales Nervenkostüm und nisten sich ein. Vergangene Gefühle drehen gegenwärtige durch den Fleischwolf. Was macht die Liebe mit uns? Was machen wir mit ihr? Und was wurde aus den anderen Verflossenen?
Innerlich zerrissen arbeitet die Erzählerin ihre Liste der Lover ab. Schwitter erzählt von Petrus’ Bruder Andreas, einer Affäre, vom alten sexgeilen Professor Tadeusz, vom 17-jährigen verhaltensauffälligenMathieu oder von Nathanael, mit dem sie durch den BuxtehuderWald stapft, um dort das künftige Familiengrab zu suchen, das der Vater ausgewählt hat. Und dazwischen taucht Partner Philipp auf, dessen Spiel-