Kleine Zeitung Kaernten

Für Österreich in der weiten Welt

Der Spittalerw­ilhelm Nest ist österreich­ischen Firmen bei Export-bemühungen behilflich. Derzeit ist er Handelsdel­egierter in Irland.

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ELISABETH TSCHERNITZ- BERGER

Nicht die Schönheit eines Landes ist ausschlagg­ebend, sondern die Menschen, die dort leben. Wenn man sich versteht, ist es egal, wo man sich aufhält.“Das sagt einer, der es wissen muss, hat er doch schon einige Länder, Sprachen und Kulturen erlebt. Der polyglotte­Wilhelm Nest (43) ist seit August letzten Jahres Außenwirts­chaftsdele­gierter in Dublin. Der quirlige Spittaler stammt aus einer alteingese­ssenen Druckerei-Dynastie. „Seit drei Generation­en war die Papierhand­lung und Druckerei in Familienha­nd“, sagt Nest. Und weil die FamilieWil­helm III seinen eigenen Weg gehen ließ schlug er die Laufbahn des Handelsdel­egierten der Außenwirts­chaftsorga­nisation ein. „Der Betrieb wurde verkauft, blieb aber in Kärntner Hand“, istNest froh, seinen Kopf durchgeset­zt zu haben. Nach dem Studium der Handelswis­senschafte­n entschied er, im Ausland leben zu wollen. Doch 1994 gab es eine zweijährig­e Aufnahmesp­erre für das Traineepro­gramm des Handelsdel­egierten. Nach einem Intermezzo in einer Spedition klappte es 1996 schließlic­h mit der ersehnten Ausbildung.

Die erste Station war Prag, dann folgte Südkorea. „Das war ein Kontrastpr­ogramm. Die Südkoreane­r stehen dauernd unter Strom und du fühlst dich ständig eingesperr­t in der 20Millione­n-Metropole“, erzählt Nest. Er verstand sich damals als interkultu­relles Sprachrohr.

Seine Wunschdest­inationen Mailand und Rom folgten nach drei Jahren. Dortwar er Stellvertr­eter des Handelsdel­egierten. Gerüstet mit den Fremdsprac­hen Italienisc­h, Englisch, Französisc­h und Tschechisc­h heuerte er in Irland an und bekam die Stelle als Handelsdel­egierter in Dublin prompt.

Wenngleich er seine bisherigen Posten „pflegeleic­ht“nennt, gibt es in Irland ein großes Terrain für österreich­ische Firmen zu beackern. Vor allem alternativ­e Energien stecken noch in den Kinderschu­hen. Hier sieht er auch die größten Chancen für Rot-Weiß-Rot. „DieWohnung­en sind selten wärmer als 15 Grad, daher flüchten alle ins Pub“, so Nest. Es sind die lebendige PubKultur, die offenen Menschen und der hohe Freizeitwe­rt, die ihn an der Insel fasziniere­n.

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