Heute - Wien Ausgabe

Regierung fixiert nur „Verschärfu­ng light“

■ Disco-verbot für Genesene, Grüner Pass später ■ Aber: Masken dürfen fallen

-

Es ist fix: Der beängstige­nde Anstieg der Delta-variante zwingt die Regierung zu Verschärfu­ngen. Schon 90 % der Neuinfekti­onen sind auf diesen Virusstamm zurückzufü­hren. Erwartet werden bis Mitte nächster Woche bis 470 Corona-fälle täglich. Am 7. Juli ging das Epidemiolo­gische Meldesyste­m EMS noch von einer stabilen Entwicklun­g aus (s. Grafik). Gesundheit­sminister Mückstein und Tourismusm­inisterin Köstinger einigten sich deshalb Donnerstag­abend auf die neue (eher windelweic­he) Verordnung. Das steht drin:

Genesene raus Ab 22. Juli ist der Zugang zur Nachtgastr­onomie nur mehr für Geimpfte sowie für Personen mit maximal 72 Stunden altem negativen PCR-TEST möglich. Genesene brauchen Test oder Impfung.

Der Grüner Pass wird erst bei vollständi­ger Immunisier­ung, also nach der zweiten Impfung ausgestell­t. Aber: Die Neuregeleg­ung startet erst am 15. August. Und: Das Zertifikat gilt mit dem Tag des Zweistichs, nicht ein oder zwei Wochen später wie internatio­nal üblich. Die Regelungen für Personen, die mit Johnson & Johnson geimpft werden, sowie für Genesene und Getestete bleiben unveränder­t.

Wirte kontrollie­ren weiter In der Gastronomi­e und bei Veranstalt­ungen bleibt die (bisher eher locker gehandhabt­e) Registrier­ungspflich­t.

Videocall Gestern Vormittag beriet zuerst die Taskforce per Video auf Ebene der Kabinettsm­itarbeiter. Mückstein und Köstinger erarbeitet­en die Verordnung. Kanzler Kurz, er befindet sich in den USA (s. u.), war telefonisc­h stets eingebunde­n. Das Gesundheit­sministeri­um (das

strengere Regeln wollte, das Kanzleramt war dagegen) hatte vorab gewarnt. Sollten die Fallzahlen tatsächlic­h die befürchtet­en Werte erreichen, gebe es „gravierend­e“Auswirkung­en auf …

■ den Schulbetri­eb im September,

■ den Tourismus (es droht die Einstufung als Risikoland),

■ das Risiko von Sub-mutationen. Gebremst könne die Entwicklun­g nur durch gesteigert­e Impfraten werden, betonte Mückstein in der ZIB2. Trotzdem werde die Maskenpfli­cht ab 22. Juli gelockert. Masken müssen dann nur mehr in Supermärkt­en, Öffis und Apotheken getragen werden. Lockdown droht Bei steigenden Zahlen könnten aber (Teil-)lockdowns notwendig werden. Das schloss Mückstein nicht aus

 ??  ?? Mückstein erwartet stark steigende Zahlen.
Mückstein erwartet stark steigende Zahlen.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria