„Wo sind all die Lehrer hin?“Schulen proben den Aufstand
Im kommenden Schuljahr unterrichten 12.500 Lehrer in Wiens Pflichtschulen, mehr als je zuvor. Dennoch beklagen immer mehr Schulen Kürzungen. Alleine in Liesing müssten 50 Lehrer gehen.
Mehr Dienststellen als je zuvor, mehr Transparenz, bessere Planbarkeit und Lehrerstunden für schulautonome Projekte: So fassten Bildungsstadtrat Christoph
Wiederkehr (Neos) und Bildungsdirektor Heinrich Himmer Anfang Juni die Vorteile der neuen Lehrer-zuweisung an den Wiener Pflichtschulen zusammen. Doch die Realität sieht oft
anders aus: Statt mehr gibt es in vielen Schulen im kommenden Schuljahr weniger Lehrer. Elternverbände und Schulen laufen nun dagegen Sturm. „Alle Schulen, mit denen ich in Kontakt bin, darunter auch Indexschulen, verlieren. Wo sind all die Lehrer hin?“, fragt eine Direktorin im Gespräch mit „Heute“. Alleine in ihrer Schule würden trotz gleicher Klassenanzahl 52 Stunden wegfallen. Das entspricht rund zweieinhalb vollen Dienstposten. Laut der Pädagogin sollen alleine in Liesing 50 Lehrer wegversetzt werden. Wiederkehr will sich erst heute nach einem Abstimmungsgespräch mit der Bildungsdirektion äußern. Dort spricht man von bis zu 30 Schulen, die die Neuregelung als „schwierig“ansehen. Jedoch müsse man das in Relation sehen, denn wienweit gebe es 450 Pflichtschulen. „Eine Umstellung ist immer eine Herausforderung, auch für uns. Dennoch ist sie notwendig“, heißt es. In den nächsten Wochen seien die Schulqualitätsmanager unterwegs, um gegebenenfalls nachzuschärfen