Jeder 3. Wiener kein Österreicher: Neos für leichtere Einbürgerung
Rund ein Drittel der Wiener haben keinen österreichischen Pass. 2019 bekamen nur 0,8 Prozent die Staatsbürgerschaft. Die Stadt will das nun durch schnellere Verfahren und ein „positives Bild“ändern.
Zum 5. Mal erhob die Stadt in ihrem Integrations- und Diversitätsmonitor Fakten zur Integration. Die wichtigsten Ergebnisse:
Migration 41,3 Prozent der Wiener haben Migrationshintergrund, 30,8 Prozent keinen österreichischen Pass. Im Vergleich zur letzten Untersuchung 2017 ein Plus von 3,8 Prozent. Demokratie-defizit Da das Wahlrecht an die Staatsbürgerschaft gekoppelt ist, sind immer mehr Wiener von der politischen Mitbestimmung ausgeschlossen. Seit 2002 hat sich so das Demokratiedefizit fast verdoppelt.
Kaum Einbürgerung 2019 bekamen laut der Studie nur acht von 1.000 Neo-wienern den österreichischen Pass. Für Integrationsund
Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) zu wenig. Er will nun durch ein „positives Bild“und schnellere Verfahren die Einbürgerung erleichtern. Zuwanderung Gefragt ist diese allerdings vor allem bei Drittstaatsangehörigen. Eu-bürger, die den größten Anteil an neuen Wienern stellen, sind daran nur mäßig interessiert. 57 Prozent wollen gar nicht ansuchen. Höhere Bildung Der Bildungsgrad der Zuwanderer ist deutlich gestiegen. Deutsch ist für 52 Prozent der Schüler jedoch eine Zweitsprache. Wiederkehr plant daher mehr Sprachförderkräfte in Schulen und Kindergärten. Dabei will er auch verstärkt die Eltern mit ins Boot holen