Fünf tote Boxer in fünf Monaten! „Ich muss die Gedanken stoppen“
Hugo Santillan (23) bricht beim Urteil tot zusammen. Maxim Dadashev (28) stirbt vier Tage nach dem Fight an Hirnschäden. Boris Stanchov (21) kämpft mit der Lizenz des Cousins – tot. Patrick Day (27) geht in Runde vier und acht zu Boden, die NOT-OP kommt zu spät. Dwight Ritchie
(27) stirbt beim Sparren.
Fünf tote Boxer in fünf Monaten lassen auch die heimische Boxszene nicht kalt. „Ein schreckliches Jahr, es berührt mich“, sagt Marcos Nader im „Heute“-talk. Am Samstag lässt der 29-jährige
Wiener bei der Bounce Fight Night in der Erste Bank Arena die Fäuste fliegen, verteidigt vor 2.000 Fans den Ibf-titel gegen Khalil El Harraz (It). „Härter als gegen Knezevic“, prophezeit er.
„Ich weiß, auf was ich mich einlasse. Wir spielen nicht Volleyball oder Fußball. Boxen ist ernst und gefährlich.“Steigt Nader in den Ring, legt der Papa der 16 Monate alten Mia den Schalter um. „Negative Gedanken muss ich stoppen.“
Schlecht ausgebildete Trainer, das zu große Ego der Boxer, eine schlechte Kampfbörse, die zu vielen Kämpfen in kurzer Zeit verleitet: Für Nader gibt es viele Gründe für die Todesserie. „Gute Technik ist kein Schutz“, stellt er klar.
„Training ist der einzige Schutz“, meint Umar Dzambekov, der bei der WM zuletzt als erster Österreicher seit 20 Jahren in die Top 16 kam. „Ich nehme den Sport ernst.“
Nader trainiert nur mit Kopfund Zahnschutz. „Nicht nur, weil ich eitel bin.“114 Sparring-runden hat er vor dem Titelfight im Oberkörper. „Blaues Auge gab es kein einziges.“
„Es berührt mich – ein schreckliches Box-jahr“Marcos Nader