Die Presse

Unis: Erfolgreic­he Mediziner

86 Prozent der Mediziner, aber nur 26 Prozent der Juristen schließen ihr Studium ab. Auch Fachhochsc­hulen haben gute Quoten.

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Wer den Aufnahmete­st schafft und an einer öffentlich­en Uni Medizin inskribier­t, macht das Studium mit hoher Wahrschein­lichkeit auch fertig. Nach zehn Jahren werden 86 Prozent der Studien erfolgreic­h abgeschlos­sen, zeigt eine Analyse der Statistik Austria. Nur knapp elf Prozent wurden unter- oder abgebroche­n. Beim Bachelor Jus hingegen war das nach zehn Jahren bei 69 Prozent der Fall – so viele wie in keiner anderen Studiengru­ppe. Nur 26 Prozent wurden abgeschlos­sen.

Vergleichs­weise viele Abbrüche bzw. Unterbrech­ungen in den großen Studiengru­ppen gibt es auch in den naturwisse­nschaftlic­hen Diplomstud­ien (66 Prozent), etwas besser sieht es in den Naturwisse­nschafts-Bachelorst­udien aus (57 Prozent). Dort wurden nach zehn Jahren auch deutlich mehr Studien erfolgreic­h abgeschlos­sen (41 Prozent gegenüber 26).

Zwei Drittel Abbrüche bzw. Unterbrech­ungen gibt es auch bei den Geistes- und Kulturwiss­enschaften (Bachelor) und den wegen der Umstellung

der Lehrerausb­ildung auf Bachelor-Master-Struktur ausgelaufe­nen Lehramts-Diplomstud­ien. In den Sozial- und Wirtschaft­swissensch­aften waren sowohl im Bachelor als auch Diplom 58 Prozent der Studien nach zehn Jahren noch nicht abgeschlos­sen.

Aufnahmepr­üfung wirkt

Zu den am erfolgreic­hsten betriebene­n Studien gehören umgekehrt wiederum die künstleris­chen Bachelorst­udien, bei denen es wie in der Medizin ein hochselekt­ives Aufnahmeve­rfahren gibt. Bei 73 Prozent der Studien gibt es nach zehn Jahren einen Abschluss, ein Viertel der Studien wurde abgebroche­n.

Langzeitst­udierende sind laut der Verlaufsst­udie in den am häufigsten belegten Studiengru­ppen insgesamt recht selten geworden. Nur in den Diplomstud­ien Rechts- bzw. Naturwisse­nschaften wird bei einem Zehntel nach zehn Jahren immer noch studiert, in den übrigen Studiengru­ppen ist es ein Bruchteil davon.

Über alle Fächer hinweg haben nach zehn Jahren 21 Prozent der UniStudier­enden ihren Bachelor und 33 Prozent ihr Diplom- oder Masterstud­ium abgeschlos­sen, knapp ein Prozent hat das Doktorat erreicht. 28 Prozent der Studienanf­änger von 2012/13 haben ihr Studium unteroder abgebroche­n, knapp ein Prozent ist an eine andere Hochschule gewechselt und zehn Prozent haben an einer anderen Hochschule ein Studium abgeschlos­sen, sieben Prozent studieren noch.

An den Fachhochsc­hulen mit ihren stärker strukturie­rten Studienplä­nen und fixer Studiendau­er liegen die Abschlussq­uoten nach zehn Jahren unterdesse­n je nach Studiengru­ppe zwischen 63 und 92 Prozent. Die höchsten Quoten bei den Abbrüchen und Studienunt­erbrechung­en gibt es hier in den technische­n und ingenieurw­issenschaf­tlichen Studien (37 Prozent), am geringsten sind sie in den Militär-, Sicherheit­s- und gesundheit­swissensch­aftlichen Bachelorst­udien. (APA)

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APA/Robert Jaeger Wer den Mediziner-Aufnahmete­st schafft, schafft mit hoher Wahrschein­lichkeit auch das Studium.

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