„Des Teufels Bad“im Wettbewerb der Berlinale
Der Film von Severin Fiala und Veronika Franz ist einer von vielen heimischen Festivalbeiträgen.
Ihr genau recherchierter Film sei nicht nur eine „perfekte klaustrophobische Erzählung“, sondern auch eine „sehr politische Auseinandersetzung mit einer finsteren Zeit“: So stellte Berlinale-Programmchef Carlo Chatrian am Montag „Des Teufels Bad“vor – das jüngste Kinowerk von Severin Fiala und Veronika Franz. Der dritte Langspielfilm des österreichischen Regieduos („Ich seh ich seh“) wird heuer bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin neben 19 anderen Titeln – darunter neuen Arbeiten von Olivier Assayas, Bruno Dumont und Mati Diop – um einen Goldenen Bären rittern. „Des Teufels Bad“ist ein düsterer Historienfilm, der 1750 in Oberösterreich spielt und von einer hochsensiblen Frau handelt, die sich dem bäuerlichen Milieu ihres Mannes immer mehr entfremdet. Die Hauptrolle spielt Anja Plaschg, als Musikerin unter dem Namen Soap&Skin bekannt. Plaschg hat auch den Soundtrack zum Film komponiert. Gleichfalls in diesem zu sehen sind Maria Hofstätter und David Scheid. Der reguläre Filmstart in Österreich ist für 8. März avisiert.
Österreich ist bei der heurigen Berlinale stark vertreten. In der jungen Nebensektion „Encounters“läuft „Favoriten“von Ruth Beckermann, die 2022 mit „Mutzenbacher“den Hauptpreis dieser Schiene gewann. Ihr jüngstes Projekt porträtiert eine Volksschulklasse im 10. Wiener Gemeindebezirk, in der Deutsch als Erstsprache nicht die Norm ist.
Bereits angekündigt war die Uraufführung von „Andrea lässt sich scheiden“in der Sparte „Panorama“. Die zweite Regiearbeit von Josef Hader zeigt Birgit Minichmayr in der Rolle einer Dorfpolizistin. Die 46-jährige Schauspielerin ist auch in „Mit einem Tiger schlafen“von Anja Salomonowitz zu sehen, einer experimentellen Filmbiografie der österreichischen Künstlerin Maria Lassnig.
Das Biopic läuft in der Sektion „Forum“, das heuer erstmals von der Wiener Kulturwissenschaftlerin Barbara Wurm geleitet wird. Ebenfalls dort vorgestellt wird die erste Filmarbeit von Alexander Horwath, dem ehemaligen Leiter des Österreichischen Filmmuseums. „Henry Fonda for President“ist ein „dokumentarischer Essay über die USA – betrachtet durch das Brennglas“des Lebens und Schaffens des Hollywoodstars.
Ein Blick auf Schalkos „Kafka“
Zudem wird im Rahmen des Berlinale Series Markets „Kafka“präsentiert, die neue Serie von David Schalko. Schalko verfasste das Drehbuch zusammen mit Daniel Kehlmann. Als Kafka ist der Schweizer Joel Basman zu sehen. Nicholas Ofczarek spielt dessen Vater.
Die Berlinale findet heuer von 15. bis 25. Februar statt. Eröffnet wird sie von „Small Things Like These“mit „Oppenheimer“-Star Cillian Murphy. Es ist die letzte Festivalausgabe unter der Leitung von Mariette Rissenbeek (Geschäftsführung) und Carlo Chatrian (Programm). 2025 übernimmt die Britin Tricia Tuttle als Intendantin. (red)