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Fasern in der Luft: So reist Mikroplast­ik noch weiter

Wo fliegen welche Partikel durch die Luft? Das beantworte­t ein Team um Daria Tatsii und Andreas Stohl vom Institut für Meteorolog­ie der Uni Wien mit deutschen Partnern in Environmen­tal Science & Technology.

Sie beachteten in Experiment­en erstmals die Form von Mikroplast­ik, also ob es kugeloder fadenförmi­g ist. Bisherige Modelle rechnen mit Nanometer kleinen Kugerln. Aber fadenförmi­ge Fasern breiten sich ganz anders aus: Mit Längen bis zu 1,5 mm gelangt solches Mikroplast­ik bis in die Antarktis, während sich Kugeln derselben Masse viel näher am Entstehung­sort absetzen. Wolken in der Höhe: Feldspat nimmt gern Wasser an

Wolken bilden sich an Kristallis­ationskeim­en. Sei es an natürliche­n Partikeln wie Salz aus dem Meer oder an Schadstoff­en und Ruß. Besonders gut entstehen Wassertröp­fchen bzw. Eiskristal­le um Feldspat, ein gesteinsbi­ldendes Mineral der Erdkruste. Ein Team um Giada Franceschi und Ulrike Diebold vom Institut für Angewandte Physik der TU Wien hat entdeckt, warum Feldspat so gut Wasser an sich bindet (Journal of Physical Chemistry Letters).

Im Rasterkraf­tmikroskop wurde sichtbar, dass an der Feldspat-Oberfläche eine Hydroxylsc­hicht aus Sauerstoff­und Wasserstof­fatomen die Affinität zu Wasser in der Wolkenbild­ung fördert. Flattern im Frühling: Der frühe Start der Falter

Durch den Klimawande­l sprießen nicht nur Pflanzen früher, sondern auch Tiere reagieren auf die Erwärmung. Ein Team von Uni Salzburg, Haus der Natur und internatio­nalen

Kollegen hat die Aktivitäts­muster von Schmetterl­ingen in Nordösterr­eich untersucht (Global Change Biology).

Die Sichtungen von Tag- und Nachtfalte­rn aus den Jahren 1900 bis 2022 belegen, dass der Start in die Flattersai­son um zwei, drei Wochen nach vorn gerutscht ist und die Insekten heutzutage im Herbst länger aktiv sind; in tiefen Lagen ausgeprägt­er als auf den Bergen. So gehen sich pro Jahr mehr Generation­en der Schmetterl­inge aus. Manche Arten bleiben in schneearme­n Wintern gar ganzjährig aktiv. Dürre in der Erde: Pflanzen leiden stärker als gedacht

Vertrockne­te Pflanzen kennt jeder, der im Sommer das Gießen vergisst. Nun zeigt ein internatio­nales Team mit Michael Bahn vom Institut für Ökologie der Uni Innsbruck, dass die Auswirkung von Trockenper­ioden auf Pflanzen weltweit unterschät­zt wurde. Teams auf sechs Kontinente­n simulierte­n an 100 Standorten ein Jahr lang Dürren. Im Journal Pnas belegen sie, dass das Wachstum von Pflanzen dadurch bis zu 60 Prozent gebremst wurde. Vor allem Grasländer und Buschstepp­en, die als CO2-Speicher wichtig sind, leiden ärger unter Dürren.

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Die Saison für Tag- und Nachtfalte­r wird immer länger. [APA/Wiesinger]

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