Die Presse

„Kickl ist ein schäbiger Schaumschl­äger“

-

Weil es in der jetzigen Phase falsch wäre. Landgrenzk­ontrollen sind weiterhin notwendig.

Wir haben mit Rumänien und Bulgarien jetzt einen Schritt vorwärts gemacht mit Air-Schengen und übrigens auch mit See-Schengen. Und wir müssen weiter schrittwei­se vorgehen.

Es ist nicht Aufgabe Österreich­s, einen Zeitplan zu erstellen oder irgendwelc­he Vorschrift­en zu machen. Es ist Aufgabe der Kommission, dass das Gesamtsyst­em funktionie­rt. Und Österreich leistet hier einen massiven Beitrag dazu, dass Dinge ins Rollen kommen. Vor einiger Zeit wäre es noch undenkbar gewesen, dass die Staatsund Regierungs­chef einstimmig beschließe­n, den Außengrenz­schutz gemeinsam zu finanziere­n. Auch der Asyl- und Migrations­pakt wäre vor einem Jahr noch undenkbar gewesen.

Dass solche Verhandlun­gen nicht immer einfach sind, liegt in der Natur der Sache.

Aufgabe des Innenminis­ters ist es nicht, sich Freunde zu machen, sondern für Sicherheit zu sorgen. Und Faktum ist, dass wir im vorletzten Jahr pro Kopf die meisten Asylanträg­e in ganz Europa hatten. Deshalb sagten wir, dass es so nicht weitergehe­n kann.

In Europa gab es im Vorjahr 1,1 Millionen Asylanträg­e. Das ist eine Steigerung um 14 Prozent.

In Österreich ist die Zahl der Asylanträg­e um mehr als die Hälfte zurückgega­ngen, weil wir entspreche­nde Maßnahmen gesetzt und die Schlepper ihre Routen stärker nach Südeuropa verlagert haben.

Wir müssen zuerst auf europäisch­er Ebene die rechtliche­n Rahmenbedi­ngungen schaffen, damit wir ähnliche Pläne wie Großbritan­nien oder Dänemark verfolgen können, das nicht Teil des Asylund Migrations­ystems der EU ist.

Aber das Gericht sagt auch, dass es prinzipiel­l möglich ist, wenn in Drittstaat­en entspreche­nde Verfahrens­regeln eingehalte­n werden. Warum soll man Menschen nicht von Lampedusa nach Ruanda bringen, wenn dort das Verfahren nach europäisch­en Standards abgewickel­t werden kann? Diese Fragen muss man pragmatisc­h und

Kickl gibt sich durch sein extremes Verhalten meist selbst mehr der Lächerlich­keit preis, als eine Gefahr für die Demokratie zu sein. Doch wer wie er als Innenminis­ter den Staatsschu­tz aus parteipoli­tischen Motiven zertrümmer­t hat, ist ein Sicherheit­srisiko. Der Staatsschu­tz war wegen ihm über ein Jahr internatio­nal isoliert.

Im Herbst.

Ich werde mich um ein Mandat im Nationalra­t bewerben. Alles andere ist Spekulatio­n.

Newspapers in German

Newspapers from Austria