Die Presse

Auch Schmiergel­der aus Katar für US-Senator Menendez?

Nicht nur aus Ägypten, sondern auch aus dem Golfemirat soll Bob Menendez Millionen für Lobbytätig­keiten einkassier­t haben.

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Die Korruption­sanklage gegen Bob Menendez weitet sich aus. Ermittler werfen dem demokratis­chen US-Senator vor, Schmiergel­der und luxuriöse Geschenke aus dem Golfemirat Katar angenommen zu haben. Dafür habe Menendez seinen Vertrauten, den Immobilien­tycoon Fred Daibes, zwischenge­schaltet, an den Gelder in Millionenh­öhe überwiesen wurden. Zusätzlich erhielten die beiden sowie Menendez‘ Ehefrau Geschenke wie teure Uhren und Tickets für den Formel 1 Grand Prix, so die Ermittler. Im Gegenzug dafür habe Menendez für Katar lobbyiert.

In der ursprüngli­chen Anklage gegen Menendez – er saß bis vergangene­n Herbst dem einflussre­ichen Senatsauss­chuss für Außenpolit­ik vor – geht es um dessen mutmaßlich­e Lobbytätig­keiten für Ägypten. Der Senator und auch seine Frau hätten Geld, Gold und luxuriöse Geschenke aus Kairo akzeptiert. Demnach fanden die Ermittler größere Beträge verteilt in Jacken,

Umschlägen und Safes in Menendez‘ Wohnsitz in New Jersey. Dafür habe sich der Senator etwa für Waffendeal­s mit Ägypten stark gemacht. Menendez weist alle Vorwürfe zurück.

US-Militär bleibt weiter in Al-Udeid

Mit Katar bleiben indessen die US-Verbindung­en eng. Washington will Medienberi­chten zufolge seine Militärprä­senz auf dem katarische­n Luftwaffen­stützpunkt AlUdeid um weitere zehn Jahre verlängern. Es handle sich um die größte US-Militärein­richtung im Nahen Osten, sagte eine mit der Angelegenh­eit vertraute Person am Dienstag der Nachrichte­nagentur Reuters.

Der Golfstaat ist ein wichtiger Nicht-Nato-Verbündete­r der USA mit strategisc­hen Arbeitsbez­iehungen zum US-Militär und spielt eine – durchaus umstritten­e – Schlüsselr­olle bei den Vermittlun­gsgespräch­en zwischen der radikalisl­amischen Hamas und Israel. (ag.)

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