Zwischen Elektro und Verbrenner
Der Honda ZR-V ist kein Marktschreier seiner Qualitäten, die ihm dennoch innewohnen – wie Hochwertigkeit und ein ebenso effizienter wie fahrfreudiger Hybridantrieb.
Drei neue Modelle, zur Sicherheit im SUV-Format, sollen Honda in Europa wieder etwas prominenter auf die Shoppingliste der Käufer rücken. Sie wurden speziell für diesen Markt entwickelt und werden, nachdem Honda hier keine Produktionsstätte mehr hat, in China gebaut, auch ein Markennovum.
Zwei davon haben wir schon vorgestellt: den rein elektrischen e:Ny1, dessen größte Hürde wohl sein rätselhafter Name ist, und die neue Generation des auf 4,7 Meter verlängerten und überhaupt etwas größer angelegten CR-V, erstmals mit PHEV-Option.
Das schafft Platz für eine Größenordnung darunter, den der ZR-V einnimmt. Hondas Sortiment bei uns ist inzwischen komplett elektrifiziert (mit dem Civic Type R als PS-starker Ausnahme), so ist auch das knapp 4,6 Meter lange SUV nicht anders als hybrid zu haben – ohnehin der schlaueste Antrieb, denn er erschließt die vielen Vorteile des elektrischen Zuspiels für Fahrkomfort und Verbrauch, ohne dass man Ausschau nach einem Steckeranschluss halten muss.
Die Kraftquelle ist ein im sparsamen Atkinson-Zyklus trabender Zweiliter-Vierzylinder, der es bei maximal 105 kW Ausbeute bewenden lässt, während ein Elektromotor mit 135 kW (184 PS) Nennleistung
nicht nur assistiert, sondern die meiste Zeit über die Vorderachse antreibt, sichergestellt von einer ausreichend dimensionierten Pufferbatterie (und einem zweiten EMotor als Generator). Jedenfalls dort, wo es sinnvoll ist, also vor allem im Stadtverkehr, den man überwiegend elektrisch nimmt, während auf der Autobahn der Benziner aus Effizienzgründen solo agiert und direkt überträgt.
Das Makeln zwischen elektrisch, hybrid und Verbrenner bereitet kein Kopfzerbrechen, denn es geschieht diskret im Hintergrund – so, dass man mühelos und ohne Drehzahlaufbäumen flott in Fahrt kommt und beim Verbrauch nah der Werksangabe von 5,7 Litern im Schnitt hält. Ein schöner Wert für ein Auto der Größe, das auch beim Gewicht (um die 1600 kg) Maß hält. Hybride Benefits, die dem VW Tiguan, um einen Konkurrenten in der Klasse zu nennen, fehlen.
Honda hat sich zur Marke mit Premium-Attitüde gewandelt, davon kündet der gesamthafte Eindruck des ZR-V, speziell der sauber angelegte und ohne Tand, aber hochwertig gestaltete Innenraum. Das Cockpit: ein Hort der Ergonomie und ein guter Platz, um sich den Zumutungen des Straßenalltags weitgehend zu entziehen. Freilich nicht billig ab 43.490 Euro, mit der top ausgestatteten Variante Advance, wie wir sie fuhren, um 49.690 Euro.