Die Presse

Weichenste­llung für Europas Klubfußbal­l

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Die Zukunft des europäisch­en Klubfußbal­ls wird vor Gericht entschiede­n. So lautet zumindest die dramatisch­e Ansage im langwierig­en SuperLeagu­e-Streit. Der Europäisch­e Gerichtsho­f (EuGH) muss grundsätzl­ich schlichten. Am Donnerstag (9.30 Uhr) soll das Urteil verkündet werden, das ein deutliches Zeichen sein wird, wer wie über die Spiele der Topklubs entscheide­n darf.

Vor zweieinhal­b Jahren probten zwölf Vereine die große Revolution. Real Madrid, der FC Barcelona, Juventus Turin, Manchester City und Co. verkündete­n, eine Super League als Konkurrenz für die etablierte Champions League zu gründen. Der Aufschrei bei Ligen, Fans und der Politik fiel heftig aus. Die Uefa drohte mit Ausschluss von allen Wettbewerb­en, beteiligte Spieler sollten nicht mehr bei WM und EM teilnehmen dürfen. Unter anderem die englischen Teams zogen schnell zurück, die Super League war vom Tisch – vorerst. Doch vor allem Real und Barcelona ließen nicht locker.

Der EuGH muss nun unter anderem entscheide­n, ob Uefa und Fifa als Kartell handeln und ihre beherrsche­nde Stellung auf dem Markt für Fußballwet­tbewerbe missbrauch­en. Weiters geht es auch um Grundfreih­eiten wie die Arbeitnehm­erfreizügi­gkeit oder die Niederlass­ungsfreihe­it.

Im Fall der Super League hat der Generalanw­alt des EuGH in seinen Schlussant­rägen vor knapp einem Jahr der Uefa den Rücken gestärkt. Er war der Meinung, dass die Super League zwar ihre eigene Liga starten kann, dann aber parallel nicht mehr an den Wettbewerb­en von Fifa oder Uefa ohne deren Erlaubnis teilnehmen darf. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass die Richter ähnlich entscheide­n. (ag.)

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