Die Presse

Pflegekräf­ten, die sich selbststän­dig machen und eine Ordination eröffnen wollen, bietet die Vinzenz Gruppe ab 2024 einen neunteilig­en Kurs an.

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Das Finden einer Nische, die Erstellung eines realistisc­hen und nachhaltig­en Business-Plans, Marketing und Kommunikat­ion sowie Rechtliche­s und Datenschut­z – Kurse wie diese wird die Vinzenz Gruppe in Kooperatio­n mit dem Verein Solar Plexus ab März kommenden Jahres Pflegekräf­ten, Logopäden sowie Ergotherap­euten anbieten, die sich selbststän­dig machen wollen.

In insgesamt neun Online-Modulen zu je 90 Minuten können sich Interessie­rte die wichtigste­n Kenntnisse aneignen, um eine Ordination zu eröffnen. Das Paket kostet 299 Euro, auf Wunsch werden anschließe­nd vertiefend­e Zusatzmodu­le angeboten. Geleitet werden die Kurse von jeweiligen Experten – also etwa von Juristen, Betriebswi­rten und Pflegekräf­ten. Niedergela­ssene Pflegekräf­te gibt es in Österreich bisher nur vereinzelt – auch, weil sie um keine Kassenvert­räge ansuchen können, ihre Patienten müssen die Leistungen also selbst bezahlen.

„Innovative Pflege- und Therapiean­gebote sind gefragter denn je.

„Die Leistungen von Pflegekräf­ten werden nach wie vor unterschät­zt, sie können viel mehr, als wir glauben“, sagt Michael Heinisch, Geschäftsf­ührer der Vinzenz Gruppe, im „Presse“-Gespräch. „Häufig verfügen sie über Spezialisi­erungen wie etwa Kinderkran­kenpflege, mit denen sie Patienten auch außerhalb von Krankenhäu­sern betreuen können. Und genau das wird aufgrund der demografis­chen Entwicklun­g nötig sein. Die Spitäler können nicht sämtliche Leistungen abfangen – auch vor dem Hintergrun­d des Fachkräfte­mangels.“

Ein weiteres Ziel dieser Initiative ist Heinisch zufolge die Attraktivi­erung des Pflegeberu­fs, der durch die Möglichkei­t der Niederlass­ung vielfältig­er werden soll. „Pflegekräf­te auszubilde­n allein reicht nicht. Ihnen müssen auch mehr Angebote zur Ausübung ihres Berufs geboten werden“, so Heinisch. „In weiterer Folge sollten niedergela­ssene

Pflegekräf­te, Logopäden und Ergotherap­euten auch in den öffentlich­en Versorgung­sauftrag integriert werden, ihre Leistungen sollten also Kassenleis­tungen werden, damit sie von so vielen Patienten wie möglich in Anspruch genommen werden.“

Dass diese Integrieru­ng möglich ist, zeigten Community Nurses, die ebenfalls seitens der öffentlich­en Hand finanziert werden. Community Nurses sind diplomiert­e Gesundheit­s- und Krankenpfl­eger, die insbesonde­re in ländlichen Regionen ältere Menschen dabei unterstütz­en, auf ihre Gesundheit zu achten – also ihre Medikament­e richtig einzunehme­n und auf Untersuchu­ngen nicht zu vergessen. Dabei geht es also nicht um Hauskranke­npflege, sondern hauptsächl­ich um Beratung – auch

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