Die Speeddamen fahren gegen die Ski-Krise an
Hütter und Co. beim Heimrennen in St. Anton gefordert.
Während die zuletzt schwachen und viel kritisierten ÖSV-Technikerinnen eine zweiwöchige Rennpause einlegen, stehen nun Österreichs Speeddamen im Rampenlicht und sollen die Ski-Krise am besten gleich bei einem Heimrennen vergessen machen. In St. Anton am Arlberg steht nach der Absage der Abfahrtstrainings heute (11 Uhr) und Sonntag (11.30 Uhr, je ORF eins) jeweils ein Super-G auf dem Programm.
Tatsächlich hat die Speedmannschaft in dieser Saison immerhin schon drei Podestplätze eingefahren, für zwei davon zeichnete Cornelia Hütter verantwortlich. „Sie haben bis jetzt eine gute Saison gehabt. Ich erwarte mir, dass sie mit Spaß und Freude Ski fahren. Dass wir gute Läufe treffen und dass wir hoffentlich vorn mitfahren“, erklärte ÖSV-Damenchefcoach Thomas Trinker. Das Training funktioniere, seine Schützlinge seien bereit. Die schwierige Strecke in St. Anton komme jenen entgegen, die technisch gut fahren würden.
Vielen Österreicherinnen bietet die „Karl Schranz“-Piste in St. Anton aber nicht den Heimvorteil, den man sich von einer Strecke in Tirol erwarten würde. „Vor zehn Jahren war ich das letzte Mal rennmäßig hier. Die paar Erinnerungen, die ich noch habe, sind gut“, sagte Hütter, die Abfahrtszweite von Lake Louise.
2013 fuhr Hütter in St. Anton in Abfahrten auf Platz zehn (ihr erster Top-Ten-Platz im Weltcup) sowie auf die Ränge zwölf und acht (jeweils Europacup). Da sie hier danach kein Rennen mehr absolvierte, bedauerte sie die wetterbedingten Absagen der Trainingsläufe sehr. „Ich habe extrem viel Video geschaut, es geht Kurve auf Kurve, es dreht sehr stark, das ist vom Gelände vorgegeben.“
Als Konsequenz aus dem Vorfall in Lake Louise, als sie wegen Kopfschmerzen und Seheinschränkungen auf eine Abfahrt verzichtete, versuchte sie, im Training das Stresslevel höher zu halten. Die Beschwerden könnten im Zusammenhang mit ihrer im Februar 2022 in Crans-Montana erlittenen Gehirnerschütterung stehen. Sollten sie wieder auftauchen, wisse sie, was zu tun sei, meinte die 30-Jährige. (red.)