Die Presse

Sondersitz­ung im Nationalra­t am Freitag

Die Opposition will Schmid als Öbag-Chef ablösen.

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Wien. Dem Wunsch der Opposition, eine Sondersitz­ung zur Chataffäre um Öbag-Chef Thomas Schmid abzuhalten, wird nun am heutigen Freitag nachgekomm­en. SPÖ und Neos wollen darin die sofortige Ablöse Schmids fordern. Die FPÖ appelliert inzwischen an den Bundespräs­identen.

Nach einer außerorden­tlichen Aufsichtsr­atssitzung der Staatshold­ing wurde bekannt, dass Schmid seinen Vertrag 2022 auslaufen lassen wird. SPÖ-Wirtschaft­ssprecher Christoph Matznetter verwies daraufhin am Donnerstag auf einen Tweet der grünen Abgeordnet­en Nina Tomaselli, wonach aus Akten aus dem Ibiza-U-Ausschuss hervorgehe, dass der Öbag-Aufsichtsr­at Gutachten erstellen ließ, die besagen, dass der Schaden für die Öbag noch größer wäre, wenn Schmids Vertrag aufgelöst würde. Die Verteidigu­ngslinie, dass Schmids Wirken so erfolgreic­h gewesen sei, ließ Matznetter aber nicht gelten. Er habe vielmehr den Eindruck, dass Schmid „ein CSO, ein Chief Sleeping Officer“sei.

FPÖ zieht Ibiza-Vergleich

Neos-Wirtschaft­ssprecher Sepp Schellhorn sieht die Staatshold­ing „handlungsu­nfähig“. Die ÖVP habe damit „einen moralische­n Konkursant­rag an sich selbst gestellt“, kritisiert­e Schellhorn mit Verweis auf den via Chat übermittel­ten Auftrag von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) an das Finanzmini­sterium, gegen Steuerpriv­ilegien der Kirche „Vollgas“zu geben.

FPÖ-Chef Norbert Hofer verglich die „Bussi-Bussi-Chats der ÖVP“unterdesse­n mit der Ibiza-Affäre und verlangte von Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen eine Reaktion. „Die ÖVP ist im Abstiegska­mpf. Es wird Zeit für eine Erwachsene­npolitik.“

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