Trade Republic entschuldigt sich bei Kunden
Broker hatte den Handel zeitweise eingeschränkt.
Wien. Die Gamestop-Affäre ist noch nicht vorbei. Kleinanleger trieben den Kurs des angeschlagenen Videospielehändlers im Jänner von 17 auf 300 Dollar hoch, um Hedgefonds zuzusetzen, die auf fallende Kurse gewettet hatten. Als der Kurs auf unter 40 Dollar einbrach, schien der Spuk vorbei, doch vorige Woche stieg er zeitweise wieder über 100 Dollar.
Der auch in Österreich aktive Gratisbroker Trade Republic war in die Kritik geraten, weil er den Handel mit sechs betroffenen Aktien (darunter Gamestop, AMC, Bed Bath & Beyond) am 28. Jänner nach Handelsschluss bei Xetra vorübergehend eingeschränkt und das mit dem Schutz der Anleger begründet hatte.
Trade- Republic- Gründer Christian Hecker entschuldigte sich später für diese Wortwahl. Die Erklärung sei so aufgefasst worden, als müssten die Anleger vor ihren eigenen Entscheidungen geschützt werden, sagte er zur „Presse“. Doch man habe sie vor technischen Risken schützen wollen, davor, nicht mehr handeln zu können.
„Zu viele Orders“
Bereits an den Tagen davor habe man doppelt so viele Transaktionen verzeichnet wie je zuvor. Am 28. Jänner habe Lang & Schwarz (eine Handelsplattform, auf der man auch in der Nacht handeln kann) die vielen Orders nicht mehr ausführen können. Man sei auf die Plattform Tradegate ausgewichen, doch auch dort hätten sich die Trades verzögert. Es habe die Gefahr bestanden, dass auch der Handel mit anderen Wertpapieren zum Erliegen käme.
Die Handelseinschränkungen galten nur eine Nacht, bereits am nächsten Tag konnten Anleger die Aktien wieder uneingeschränkt handeln. Geschadet habe das dem Broker nicht. In Summe habe man neue Kunden gewonnen. (b. l.)