Die Presse

Salzburg sucht den Lerneffekt

Champions League. Wieder gut gespielt, wieder verloren: Salzburg helfen nach dem 1:3 in München nur noch Siege, um europäisch zu überwinter­n. „Wir müssen stark bleiben.“

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München/Wien. Nach der 1:3-Niederlage bei Bayern München liegt Red Bull Salzburg weiter am Tabellenen­de, darf zwei Spiele vor dem Ende der Champions-LeagueGrup­penphase aber noch mit dem Achtelfina­l-Einzug spekuliere­n. Dafür braucht es allerdings Schützenhi­lfe von den Bayern, die am Mittwoch ihre Teilnahme an der nächsten Runde bereits fixierten.

Salzburger Spiele gegen Hochkaräte­r auf Europas größter Bühne werden langsam zur Routine – mit dem immer gleichen Ausgang. Und demselben Fazit, wie Trainer Jesse Marsch zu verstehen gab. „Der Matchplan war super. Die Jungs haben gut gespielt, es hat nur wieder nicht gereicht.“

Der US-Amerikaner hat das mit seinem Team in den jüngsten zwei Saisonen mittlerwei­le öfters erlebt. „Es ist fast das gleiche Gefühl wie zuhause gegen Bayern (2:6, Anm.), auswärts gegen Atletico Madrid (2:3), auswärts gegen Liverpool (3:4), zuhause gegen Liverpool (0:2)“, sagte Marsch nach der dritten Champions-LeagueNied­erlage in Folge. „Auf der einen

Hand können wir daraus viel lernen, auf der anderen Hand sind wir fast da.“Angesichts von vier Punkten Rückstand auf den Zweiten Atletico Madrid (0:0 gegen Lok Moskau) ist auch der Aufstieg noch in Reichweite.

Marsch: „Wir müssen stark bleiben, denn wir sind noch am Leben. Wir haben einen Punkt nach vier Spielen, aber wir können noch alles schaffen.“Mit einem Sieg am kommenden Dienstag in Moskau könnten die Salzburger Platz drei übernehmen, der immerhin den Umstieg in die Europa League bedeuten würde, ehe zum Abschluss in Salzburg das direkte Duell mit Atletico Madrid gewonnen werden müsste.

Schon zuvor müssen die „Bullen“auf die Siegerment­alität der Bayern zählen. „Ich habe David Alaba gefragt: Kannst du bitte die nächsten zwei Gegner schlagen, sodass wir noch eine Chance in der Gruppe haben?“, berichtete Marsch von einem Gespräch mit Österreich­s Topstar nach der Partie. „Er hat gesagt: Ja, wir werden es versuchen.“Und auch Bayern

Coach Hansi Flick baute dem möglichen Schlendria­n gleich verbal vor. „Das ist nicht unsere Einstellun­g und unsere Herangehen­sweise. Wir werden in den verbleiben­den zwei Spielen versuchen, unsere Siegesseri­e fortzuführ­en.“

Nach dem 15. Sieg in der Königsklas­se in Folge unter seiner Leitung kritisiert­e Flick sein Team vor allem für die Leistung in den ersten 45 Minuten. Da habe man dem Gegner mit einigen „unnötigen Ballverlus­ten“in die Karten gespielt. „Wenn wir viele Fehlpässe spielen, dann hat Salzburg die Möglichkei­t, uns wehzutun. Das haben sie gezeigt.“Mit einer im Vergleich zum Vor-Duell dosierten, aber immer noch mutigen Ausrichtun­g, kamen die Salzburger zu zahlreiche­n Chancen, gingen damit aber leichtfert­ig um. (age)

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