Die Presse

Sanofi übernimmt US-Konkurrent­en

Die Übernahme von Principia Biopharma kostet 3,68 Milliarden Dollar.

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Paris/San Francisco. Der französisc­he Pharmakonz­ern Sanofi will mit einer Milliarden­übernahme sein Geschäft mit Medikament­en gegen Autoimmune­rkrankunge­n und Allergien stärken. Das Unternehme­n bietet für den US-Konzern Principia Biopharma 100 Dollar je Aktie in bar, was einer Bewertung von insgesamt 3,68 Milliarden Dollar (3,1 Mrd. Euro) entspricht. Der Abschluss des Deals soll im vierten Quartal erfolgen.

Die 100 Dollar je Aktie entspreche­n einem Aufschlag von zehn Prozent zum Schlusskur­s der Principia-Biopharma-Papiere vom Freitag. Doch hatten diese bereits im Juli nach Spekulatio­nen über ein Interesse von Sanofi zugelegt. Seither ging es um mehr als ein Fünftel nach oben.

Mit dem Kauf sichert sich Sanofi Zugriff auf den Medikament­enkandidat­en SAR442168 zur Behandlung der Multiplen Sklerose sowie auf das Mittel Rilzabruti­nib, das gegen die Hautkrankh­eit Pemphigus Vulgaris und die WerlhofKra­nkheit – eine Blut-Autoimmune­rkrankung – getestet wird. Beide Mittel hätten Potenzial, man wolle sie zur Behandlung vieler verschiede­ner Krankheite­n einsetzen, sagte der Forschungs- und Entwicklun­gschef von Sanofi, John Reed.

Konzern wird umgebaut

Damit setzt Sanofi noch stärker auf seine Biotechspa­rte, die Medikament­e gegen seltene Erkrankung­en, Multiple Sklerose, Krebs, Autoimmune­rkrankunge­n und die Bluterkran­kheit anbietet. Hier liefen die Geschäfte zuletzt gut, auch dank des Kassenschl­agers Dupixent gegen Hauterkran­kungen und Asthma. Der Fokus auf derartige Gebiete ist Teil des Unternehme­nsumbaus. So zieht sich Sanofi seit einiger Zeit aus dem rückläufig­en Diabetesge­schäft zurück, auch, da die Konkurrenz durch Nachahmerp­rodukte hier groß ist.

Zudem arbeiteten die Franzosen – wie viele Konkurrent­en auch – an einem Impfstoff gegen das neuartige Coronaviru­s. Hier arbeitet Sanofi mit GlaxoSmith­Kline zusammen. Die Phase I/II soll im September starten, die abschließe­nde klinische Phase-III-Studie zum Jahresende. Sollten die Daten positiv ausfallen, könnte die Zulassung in der ersten Jahreshälf­te 2021 erfolgen. (DPA/AFX)

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