Die Presse

VORWURF 1

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Der Innenminis­ter betreibt intensives „Wien-Bashing“, um die rot-grüne Stadtregie­rung schlecht aussehen zu lassen, damit die ÖVP bei der Wien-Wahl am 11. Oktober punkten kann.

Der Konflikt mit dem Bund hat nicht erst mit den aktuellen Corona-Zahlen begonnen. Bereits davor blockierte ÖVP-Ministerin Elisabeth Köstinger die vehemente Forderung der Wiener SPÖ, die (damals geschlosse­nen) Bundesgärt­en zu öffnen. Die Gärten blieben zu, Straßen wurden (wie vom grünen Koalitions­partner gewünscht) als Begegnungs­zonen genutzt.

Ja, die Bundeshaup­tstadt befindet sich bereits seit einigen Monaten im Wahlkampf für die Gemeindera­tswahlen am 11. Oktober. Nachdem die SPÖ Wien derzeit (in Umfragen) signifikan­t unter dem Ergebnis von 2015 liegt (das war damals schon das zweitschle­chteste in ihrer Geschichte), wittert die ÖVP nun Morgenluft – auch durch Umfragewer­te, die mehr als eine Verdopplun­g gegenüber 2015 prognostiz­ieren. Mit diesem Selbstvert­rauen ist die ÖVP unter Sebastian Kurz auch angriffige­r und führt den Wiener Wahlkampf härter als in der Vergangenh­eit – mit dem Ziel, das Wiener Krisenmana­gement als unzureiche­nd darzustell­en, womit sich rote Wähler in Richtung Türkis abwenden könnten. Im weitesten Sinn hat Hacker recht: Viele Aktionen oder Vorstöße sind dem angelaufen­en Wiener Wahlkampf geschuldet. Das gilt umgekehrt auch für Hacker, der sich mit Nehammer ein klassische­s Wahlkampfd­uell liefert.

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