Nestle´ auf Wachstumskurs
Der Konzern will bis zu 20 Mrd. Franken an Aktionäre ausschütten.
Nestle-´Chef Mark Schneider muss zum Erreichen seiner Wachstumsziele im kommenden Jahr noch Gas geben und dabei die schwächelnde Wassersparte auf Vordermann bringen. Das um Sondereffekte bereinigte Umsatzplus des weltgrößten Nahrungsmittelherstellers lag in den ersten neun Monaten 2019 bei 3,7 Prozent.
Das ist deutlich mehr als in den vergangenen drei Jahren – und bringt Schneider in Reichweite zu den angestrebten rund fünf Prozent im Jahr 2020. In absoluten Zahlen legte der Umsatz in den neun Monaten um 2,9 Prozent auf 68,4 Milliarden Franken zu. „Wir legen ein solides drittes Quartal vor. Wir entwickeln uns gut“, sagte Schneider. Allerdings gilt das nicht für alle Sparten des Konzerns mit Marken wie Maggi oder Nescafe:´ Starken Zuwächsen in Nord- und Südamerika sowie bei Kaffee und Tiernahrung stand ein stagnierendes Wassergeschäft gegenüber. Mit einem tief greifenden Umbau, Einsparungen und einem Managementwechsel will Schneider die Sparte, die knapp zehn Prozent des Konzernumsatzes ausmacht, wieder auf Kurs bringen.
Zudem erfordert das Geschäft im wichtigen chinesischen Markt die Aufmerksamkeit der Führungsriege: Dort sind die Säuglingsnahrung der Schweizer und einige Spezialprodukte weniger gefragt. Auch der Konkurrent Unilever hatte mit einem schwächeren Wachstum in China zu kämpfen, wo sich der Handelskrieg negativ auf den Konsum auswirkt.
An der Börse gab die Nestle-´ Aktie nach – obwohl Schneider den Aktionären in Aussicht stellte, in den kommenden drei Jahren bis 2022 erneut bis zu 20 Milliarden Franken auszuschütten. Dazu fasst der Nestle-´Chef vor allem Aktienrückkäufe ins Auge – doch auch eine Sonderdividende ist möglich.
Das aktuelle – ebenfalls 20 Milliarden Franken schwere – Aktienrückkaufprogramm läuft zum Jahresende aus. Das Geld stammt unter anderem aus dem Verkauf der Hautpflegesparte Nestle´ Skin Health für rund zehn Mrd. Franken. (Reuters)