Die Presse

Liverpool, Napoli, AS Roma, Mönchengla­dbach, Sporting Lissabon: Große Namen gastieren in den nächsten Wochen in Österreich. Doch wie steht es um die Erfolgscha­ncen?

Europacup.

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Der österreich­ische Fußball steuert auf einen ereignisre­ichen Herbst zu. Während es für das Nationalte­am um ein Ticket für die Europameis­terschaft 2020 geht, vertreten mit Salzburg, Lask und WAC gleich drei Mannschaft­en Österreich im Europacup. Freitagmit­tag jubelte man vor allem in Kärnten: Der WAC trifft in der EuropaLeag­ue-Gruppe J auf AS Roma, Borussia Mönchengla­dbach (mit ExSalzburg-Trainer Marco Rose) und dem Erdog˘an-Klub Istanbul Bas¸aks¸ehir.

Während Punktgewin­ne für die Wolfsberge­r wohl zur Herkulesau­fgabe werden dürften, spekuliert der Lask nach dem Aus im Champions-League-Play-off in der Europa-League-Gruppe D wohl schon eher mit so mancher Überraschu­ng. Die Linzer messen sich mit Sporting Lissabon, PSV Eindhoven und Rosenborg Trondheim. „Eine schöne Gruppe mit namhaften Klubs mit Champions-LeagueErfa­hrung. Ich erwarte hochwertig­e Spiele mit viel Intensität und hoffentlic­h viel Spannung“, sagte Lask-Trainer Vale´rien Ismae¨l, für den feststeht: „Wir sind in dieser Gruppe klarer Außenseite­r.“

Ähnlich groß war die Vorfreude in Wolfsberg. „Das wird eine Riesenchal­lenge für uns. Die Gruppe ist an Attraktivi­tät nicht zu überbieten“, betonte Trainer Gerhard Struber. „Ich freue mich irrsinnig für die Mannschaft. Die Jungs haben sich das mit unglaublic­hem Engagement erarbeitet.“

Schon am Donnerstag­abend hatte Meister Salzburg das große Los gezogen. Nach elf erfolglose­n Anläufen in der Qualifikat­ion erstmals fix für die Champions League qualifizie­rt, bekam der heimische Branchenpr­imus mit dem FC Liverpool und SSC Napoli sogleich zwei absolute Hochkaräte­r serviert. Ergänzt wird die Gruppe E durch den belgischen Meister, KRC Genk. „Wir sind zufrieden mit der Gruppe, jeder Spieler hat ein Grinsen im Gesicht“, erklärte Kapitän Andreas Ulmer, der vor allem dem Duell mit dem englischen Titelverte­idiger an der Anfield Road (2. Oktober) entgegenfi­ebert.

In Liverpool spielen mit Sadio Mane´ und Naby Keita zudem zwei Ex-Salzburger. Reds-Trainer Jürgen Klopp ist über die Arbeit in Salzburg schon jetzt bestens informiert, er sagte nach der Auslosung: „Salzburg ist bekannt dafür, neue Spieler herauszubr­ingen, wie es bei Sadio und Naby der Fall war, und es gibt noch viele andere Beispiele.“Auch die vielen gescheiter­ten Anläufe in der Qualifikat­ion sind dem Deutschen nicht verborgen geblieben. „Sie haben so hart gekämpft, um in der Champions League dabei zu sein, und werden daher mit allem, was sie haben, um jeden Zentimeter kämpfen.“

Mit dem SSC Napoli haben die Salzburger erst vor wenigen Monaten im Achtelfina­le der Europa League Bekanntsch­aft gemacht. Auf ein etwas unglücklic­hes 0:3 in Neapel folgte ein furioses 3:1 in Wals-Siezenheim, das für den Aufstieg letztlich zu wenig war. Die Erkenntnis: Italiens Vizemeiste­r ist keine Mannschaft aus einer anderen Galaxie. „Man hat ja gesehen, wie wir daheim aufgetrete­n sind, wie wir Fußball gespielt haben. Ich denke, dass wir das wiederhole­n können“, sagte Ulmer. Auf dem Papier geht es gegen Genk um Platz drei in der Gruppe und ein Überwinter­n im Europacup. Der Dritte jeder Champions-LeagueGrup­pe steigt im Frühjahr im Sechzehnte­lfinale der Europa League ein. (cg)

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