Die Presse

Brexit: EU bringt neuen Kompromiss zu Irland-Frage ein

Zollgrenze durch Irische See soll laut Medienberi­chten vermieden werden.

-

Bei den Brexit-Verhandlun­gen hat die Europäisch­e Union einem Zeitungsbe­richt zufolge einen Kompromiss zur besonders umstritten­en Irland-Frage ins Gespräch gebracht. Bei den Überlegung­en gehe es um das Management der künftigen Grenze zwischen dem EU-Mitgliedst­aat Irland und der britischen Provinz Nordirland, berichtete die „Financial Times“unter Berufung auf mehrere Diplomaten.

Da bisher nicht geklärt ist, wie dort nach dem Brexit der Personen- und Warenverke­hr geregelt wird, pocht die EU trotz britischen Widerstand­s auf eine Absicherun­gsklausel im Austrittsv­ertrag. Nach dem neuen Plan soll nun aber überhaupt vermieden werden, dass künftig eine Zollgrenze durch die Irische See zwischen der Republik Irland einerseits und England, Schottland und Wales anderersei­ts verläuft, berichtet das Blatt. Dazu soll laut „FT“das britische Nordirland zur EU-Zollunion gehören und die EU-Standards für Waren und Produkte weiter voll durchsetze­n. Großbritan­nien solle sich über eine lockerere Zollverein­barung verpflicht­en, EU-Zölle auf Waren von außerhalb der Gemeinscha­ft zu erheben. Allerdings dürfte dieser Kompromiss­vorschlag auf Widerstand bei den Brexit-Befürworte­rn von Premiermin­isterin Theresa May stoßen. Sie wollen nicht, dass Großbritan­nien in die EU-Zollunion eingebunde­n ist, bis die neuen Handelsbez­iehungen stehen. (ag.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria