Die Presse

Pflicht der Regierung

- 3400 Weidling

Die FPÖ mag den ultimative­n Beweis, ob sie Regierungs­verantwort­ung tragen kann, noch nicht erbracht haben, allerdings ist H.-C. Strache nicht der irrlichter­nde Haider, wie auch Böhmdorfer im lesenswert­en Interview zwei Seiten weiter überzeugen­d darlegt; er wird daher auch nicht plötzlich verschwund­en sein.

Wir sollten uns auf das Wesentlich­e konzentrie­ren. Die patscherte Kommunikat­ionspoliti­k des BMI zum Ende des freien Journalism­us hochzustil­isieren, können wir getrost Frau Rohrer und dem ORF überlassen. Diese Regierung ist angetreten, die überfällig­en Reformen von Bundesstaa­t bis Verwaltung umzusetzen, daran sollten wir sie täglich erinnern und nicht locker lassen. Auch das Thema der kalten Progressio­n sollten wir ihr entgegenha­lten, wenn sie sich darum sorgt, dass „die Menschen“auch etwas vom Aufschwung abbekommen sollen.

Das sind die Themen, die über die Zukunft des Landes entscheide­n. Die Schnitzer der FPÖ sind dafür irrelevant. Die Konzentrat­ion auf das Wesentlich­e erwarte ich von der „Presse“, die Tabloids kümmern sich um den Rest. „Kein Kulturkamp­f im Klassenzim­mer“, Gastkommen­tar von Tarafa Baghajati, 24.9. Wie viele Stunden hat Herr Baghajati im Klassenzim­mer einer NMS verbracht, um eine seriöse Beurteilun­g der von Frau Wiesinger beschriebe­nen Vorfälle abgeben zu können? Und ja: Es ist die Verpflicht­ung dieser Regierung – wenn nicht anders möglich –, mit einem Verbot des Hijabs für unmündige minderjähr­ige Mädchen sich klar und unmissvers­tändlich mit jenen Frauen (weltweit) zu solidarisi­eren, die den Hijab nicht freiwillig tragen,

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