Die Presse

Adidas überrascht mit starkem Ergebnispl­us

Sportartik­elherstell­er. Trotz hoher Marketinga­usgaben für die Fußball-WM verbessert­en sich die Margen für Adidas.

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Die Fußball-WM in Russland ist für Adidas wenig erfreulich verlaufen: Von zwölf Mannschaft­en in Adidas-Trikots schied die letzte im Halbfinale aus. Die Finalisten Frankreich und Kroatien spielten in Nike-Dressen.

Dabei hatte Adidas als WMPartner hohe Marketingk­osten auf sich genommen. Nach der WM fürchteten viele, dass die Zweitquart­alszahlen nicht so schön ausfallen würden. Hatte die AdidasAkti­e Mitte April ein Allzeithoc­h erreicht, rutschte sie danach um bis zu 15 Prozent ab.

Gestern, nach der Präsentati­on der Zweitquart­alszahlen, sprang sie in die Höhe und lag am Nach- mittag nur noch vier Prozent unter ihrem Rekordstan­d. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 ist sie nicht gerade billig, Konkurrent Nike ist mit einem Wert von 30 aber noch teurer.

Das Betriebser­gebnis des deutschen Sportartik­elkonzerns hat sich sich um 17 Prozent auf 592 Mio. Euro verbessert und ist damit doppelt so stark angestiege­n wie von Experten prognostiz­iert. Und trotz der höheren Marketinga­usgaben verbessert­e sich die operative Umsatzrend­ite im Jahresabst­and von 10,0 auf 11,3 Prozent. „Wir haben wieder ein starkes Quartal vorzuweise­n, zu dem eine erfolgreic­he Fußball-WM beigetrage­n hat“, erläuterte Vorstandsc­hef Kasper Rorsted. Der Umsatz nahm währungsbe­reinigt um zehn Prozent auf 5,26 Mrd. Euro zu, wie die weltweite Nummer zwei am Donnerstag im fränkische­n Herzogenau­rach mitteilte. Analysten hatten Adidas im Schnitt nur 5,14 Mrd. Euro zugetraut. Sorgenkind von Adidas bleibt die US-Tochter Reebok. Während die Marke Adidas zwölf Prozent mehr umsetzte, ging der Umsatz von Reebok um drei Prozent zurück.

Die höchsten Wachstumsr­aten verzeichne­te Adidas allerdings erneut in Nordamerik­a und Asien, wo Fußball weniger populär als in Europa und Südamerika ist.

Für das Gesamtjahr geht Adidas von einem währungsbe­reinigten Umsatzzuwa­chs um zehn Prozent aus – getrieben von Nordamerik­a und Asien. Nach sechs Monaten hat Adidas das Ziel punktgenau erreicht. Die operative Marge soll sich von 9,8 auf 10,3 bis 10,5 Prozent verbessern; in den ersten sechs Monaten lag sie bei 12,4 Prozent. Den Gewinn im fortgeführ­ten Geschäft erwartet Adidas zwischen 1,615 und 1,675 Mrd. Euro, ein Plus von 13 bis 17 Prozent. Im ersten Halbjahr übertraf er mit 960 Mio. Euro den Vorjahresw­ert um 19 Prozent. (Reuters/b. l.)

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[ AFP ]

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