Sorgen um Zahlungsausfälle setzen Lira zu
Türkische Währung erreicht Tiefstand.
D ie USA sind nicht nur mit China im Clinch – sie sorgen für Spannungen auch mit mehreren anderen Staaten. Das hält Anleger von Aktienkäufen ab und wirbelt die Devisenmärkte kräftig durcheinander. Im Fokus stand am Donnerstag neben dem Rubel (nach weiteren Sanktionen gegen Russland) die Türkische Lira.
Ihre Talfahrt macht Anleger immer nervöser. Seit Jahresbeginn hat die Lira knapp 30 Prozent an Wert eingebüßt. Am Donnerstag verlor sie weitere zwei Prozent, ein Dollar kostete 5,44 Lira, so viel wie noch nie.
Spekulationen auf Zahlungsausfälle in der Türkei trieben daher die Kurse auf dem Markt für Kreditausfallsversicherungen auf den höchsten Stand seit 2009. So verteuerte sich die Absicherung eines zehn Mio. Dollar schweren Pakets mit fünfjährigen türkischen Anleihen gegen einen Zahlungsausfall um 14.000 auf 370.000 Dollar, teilte der Datenanbieter Markit mit.
Beschwichtigungsversuche des Finanzministeriums, dass türkischen Banken und anderen Unternehmen keine Liquiditätsengpässe drohten, halfen da nur wenig. Heute, Freitag, will Finanzminister Berat Albayrak neue Pläne für die Wirtschaft vorstellen. „Die Politik richtet in einem Ausmaß kurzfristiges Chaos an, dass wir uns fragen, welche Währung wirklich sicher ist“, sagte Anlagestratege Viraj Patel von der ING Bank.