Noch viele ohne Job
Air-Berlin-Pleite. Ein Jahr nach der Pleite der zweitgrößten deutschen Fluglinie warten viele auf ihr Geld.
Arbeitslos oder neuer Job mit weniger Geld: Viele frühere Angestellte der Air Berlin haben sich ein Jahr nach der Insolvenz beruflich verschlechtert. Davon geht die Gewerkschaft Verdi aus. „Für die Beschäftigten ist es überhaupt nicht gut gelaufen“, sagte Bundesvorstandsmitglied Christine Behle der Deutschen Presse-Agentur.
„Aus meiner Sicht war es eine ziemliche Katastrophe.“Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft hatte nach jahrelangen Verlusten am 15. August 2017 Insolvenz angemeldet.
Das Unternehmen geht nach einem Medienbericht davon aus, dass 85 Prozent der rund 8000 Beschäftigten wieder einen Job haben. „Dass die irgendeine Beschäftigung gefunden haben, das halte ich schon für realistisch“, sagte Behle. Viele Flugbegleiter hätten allerdings im Luftverkehr nichts mehr gefunden, es sei denn zu schlechteren Konditionen. „Ich weiß von Lohnverlusten von bis zu 40 Prozent, da gibt es große Probleme.“Während der Käufer Easyjet die Übernahme von 1000 Air-Berlinern vertraglich mit Verdi geregelt hatte, war laut Behle der Übergang zu Eurowings sehr schwierig, besonders für ältere Mitarbeiter und für Kolleginnen, die aus der Elternzeit zurückkehren wollten.
Unkomplizierter sei die Stellensuche für die Piloten gewesen. „Sie haben größtenteils eine neue Beschäftigung gefunden, aber auch sie haben viel Geld verloren.“Gut funktioniert hätten die Transfergesellschaften für Mitarbeiter aus der Verwaltung und der Technik, in die mehr als 1500 Beschäftigte gewechselt waren.
Behle hob hervor, dass das für die Verwaltung nur durch die Hilfe des Landes Berlin möglich gewesen sei. (ag)