Die Presse

Iran-Konflikt lässt die Börsen kalt – noch

Investoren hoffen nach wie vor auf Kompromiss.

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D ie Aufkündigu­ng des Atom-Abkommens mit dem Iran durch US-Präsident Donald Trump hat bislang kaum Spuren an den internatio­nalen Finanzmärk­ten hinterlass­en. Der DAX kratzt die Marke von 13.000 Punkten und der Dow Jones nimmt Kurs auf 25.000 Zähler, obwohl USSanktion­en infolge der Aufkündigu­ng viele Unternehme­n hart treffen könnte.

Warum ist das so? Einerseits sei Trumps Entscheid nicht überrasche­nd gekommen, sagt Thomas Romig, Geschäftsf­ührer des Vermögensv­erwalters Assenagon. Zudem rechneten Anleger mit einer Verhandlun­gslösung in dem Streit. Keiner sei an einer großen Auseinande­rsetzung interessie­rt. Ähnlich argumentie­rt Anlagestra­tege Benjamin Schroeder (ING-Bank). „Es gibt eine Übergangsf­rist, bis die Sanktionen greifen.“

Außerdem überstrahl­e die unveränder­t robuste Konjunktur die Störfaktor­en, betont Thomas Metzger, Chef der Vermögensv­erwaltung des Bankhauses Bauer. Die Berichtssa­ison zeige zudem ein sehr solides Bild. Sogar der Aktienkurs von Airbus, das besonders unter US-Sanktionen zu leiden hätte, hielt sich am Freitag in der Nähe des Rekordhoch­s von 100,40 Euro.

Der Ölpreis stieg indes spürbar, was freilich auch auf die Förderbrem­se der Opec und ihrer Verbündete­n zurückgeht. Die Rallye gibt Ölkonzerne­n wie BP oder Exxon Mobil Auftrieb.

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