Die Presse

Die Kleinen in der Warteschle­ife

Kärnten. Wegen der Briefwahl könnten Grüne, Neos und Team Kärnten erst am Montag erfahren, ob sie im neuen Landtag sitzen oder nicht.

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Wien/Klagenfurt. Für die Grünen könnte die Kärntner Landtagswa­hl am Sonntag zur politische­n Überlebens­frage werden. Auch das Team Kärnten muss Umfragen zufolge um den Wiedereinz­ug in den Landtag zittern, ob den Neos bei ihrem ersten Antritt der Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde gelingt, ist ebenfalls ungewiss. Eine Unsicherhe­it, die sich bis in den Montag ziehen könnte.

Denn: Im vorläufige­n Endergebni­s, das am Sonntag gegen 19 Uhr erwartet wird, sind die Briefwahls­timmen und die Wahlkarten aus „fremden“Wahlkreise­n noch nicht enthalten. Gerade diese könnten für die Kleinparte­ien aber den Ausschlag geben, prophezeie­n Meinungsfo­rscher.

Den Grünen wäre ein derartiger „Briefwahlk­rimi“nicht neu: Im Jahr 2009 mussten sie im südlichste­n Bundesland zwei Tage lang – bis Dienstag nach dem Urnengang – auf die erlösende Mitteilung warten, dass sie doch im Landtag bleiben. Bei der Landtagswa­hl 2013 legten die Grünen mit den Wahlkarten um 0,27 Prozentpun­kte auf letztlich 12,1 Prozent zu. Auch die Neos stehen regelmäßig nach Auszählung der Briefwahl besser da als bei den Urnenwähle­rn.

Umgekehrt war es allerdings beim Team Stronach, mit dem Gerhard Köfer vor fünf Jahren antrat – und das nun als Team Kärnten in die Wahl geht: Die Partei des Gendarmen, der bis August 2012 der SPÖ angehörte, kam bei den Urnenwähle­rn auf 11,26 Prozent, schnitt aber bei den Wahlkarten­wählern schlechter ab und landete letztlich bei 11,18 Prozent.

Die Briefwahls­timmen müssen bis Sonntag, 17 Uhr, bei der Bezirkswah­lbehörde eingelangt sein. Dort können sie ab acht Uhr früh persönlich oder per Boten auch dann noch abgegeben werden, wenn die letzten Wahllokale bereits geschlosse­n haben; was um 16 Uhr der Fall ist. Die ersten Ergebnisse werden ab 17 Uhr veröffentl­icht.

Knapp 20.000 haben schon gewählt

Zahlreiche Kärntner haben übrigens bereits gewählt: Am vergangene­n Freitag nutzten 19.889 Personen den Vorwahltag, um ihre Stimme abzugeben. Die Beteiligun­g lag damit bei 4,6 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 hatten 4,3 Prozent von dem vorgezogen­en Urnengang Gebrauch gemacht.

Auch die endgültige Zahl der Wahlberech­tigten steht mittlerwei­le fest: Es sind exakt 434.121. Die Frauen haben dabei mit 225.724 ein deutliches Übergewich­t gegenüber den 208.397 Männern. (APA/red.)

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