Die Presse

Rechtsextr­em? Künftige Uni-Räte werden geprüft

Uni. Bis März müssen die Räte bestellt werden. Rektoren fordern Personen, die für eine offene Gesellscha­ft stehen.

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Mehr als einmal haben sich die Uni-Rektoren in den vergangene­n Monaten mit Sorge zu Wort gemeldet, was die neuen Uni-Räte angeht, die die Regierung bis zum 1. März bestellen muss: „Die Universitä­ten brauchen gesetzesge­mäß hochkompet­ente Persönlich­keiten, die über jeden Zweifel erhaben sind“, sagte etwa der nunmehrige Vizerektor­enchef Oliver Vitouch. Derartige Schlüsselp­ositionen müssten mit Personen besetzt werden, die für eine offene Gesellscha­ft stehen.

Dass keine problemati­schen Persönlich­keiten in Uni-Räte geschickt werden, will Wissenscha­ftsministe­r Heinz Faßmann (ÖVP) jedenfalls sicherstel­len, wie er am Dienstag bekräftigt­e. Aktueller denn je ist das Thema nach der NSLiederbu­chaffäre um den niederöste­rreichisch­en FPÖ-Spitzenkan­didaten Udo Landbauer, die einige Rektoren zu einem Brief motivierte, in dem sie eine „Normalisie­rung des Rechtsextr­emismus“beklagten. Wenn es Äußerungen gebe, die in Richtung rechtsextr­em gehen, würden diese Personen nicht als UniRäte bestellt, sagte Faßmann. „Wir screenen und scannen, ob vorgeschla­gene Universitä­tsräte hinsichtli­ch einschlägi­ger Meinungsäu­ßerungen auszuschli­eßen sind.“

Bis zum 1. März müssen rund 60 Universitä­tsräte an 22 Universitä­ten bestellt werden. Der Uni-Rat ist in etwa mit dem Aufsichtsr­at eines Unternehme­ns vergleichb­ar. Zu seinen wichtigste­n Aufgaben zählen die Wahl des Uni-Rektors aus einem Dreiervors­chlag des Senats, die Genehmigun­g von Entwicklun­gsplan, Organisati­onsplan und Leistungsv­ereinbarun­gsentwurf der Universitä­t sowie die Zustimmung zum Budgetvora­nschlag des Rektorats. (beba/APA)

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