Die Presse

Weihnachts­gefühle

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A rmselig und kümmerlich nimmt sich der Christbaum auf der Piazza Venezia in Rom aus, der für so viel Häme über die Ewige Stadt und ihre Bürgermeis­terin, Virginia Raggi, sorgte. Es sei eine Blamage, eine Schande gar, monierten die Römer, wie manch andere Hauptstädt­er anderer Länder als Nörgler und Querulante­n bekannt. Das Bäumchen erinnere an eine „Klobürste“. Wie treffend.

Botaniker, Psychologe­n und Politologe­n wurden zurate gezogen, ob die Fichte aus dem Val di Fiemme im Trentino denn bis Weihnachte­n durchstehe und ob sie als Metapher für den Zustand von „urbi et orbi“tauge. Nur Papst Franziskus, sonst um keine Antwort auf große Fragen verlegen, ließ sich nicht darauf ein. Der Christbaum auf dem Petersplat­z stammt schließlic­h aus Polen.

Man muss sich indes nicht nach Zakopane in die Hohe Tatra begeben, das Winterspor­tparadies Johannes Pauls II., oder nach Rovaniemi in den hohen Norden Finnlands, die Heimat des Weihnachts­manns. Zehntausen­de Fans sangen in Münchens Fußballare­na nach dem Match gegen Dortmund besinnlich­e Weihnachts­lieder, und um den Mittelkrei­s waren zwei Dutzend Tannen gruppiert. Es leuchtete und glänzte, es funkelte und strahlte – und dies nicht allein wegen des Bayern-Siegs. Vor der WM in Russland haben sich die Deutschen als Weihnachts-Weltmeiste­r präsentier­t. (vier)

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