Die Presse

Siedlungsa­usbau Israels im Westjordan­land

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Tel Aviv. Inmitten der Krise um die von den USA vollzogene Anerkennun­g Jerusalems als Hauptstadt Israels plant Israel laut Medienberi­chten einen massiven Siedlungsa­usbau im 1967 besetzten Westjordan­land. Das Bautenmini­sterium habe einen Entwurf für drei neue Siedlungen für 10.000 Menschen dort vorgelegt, heißt es. Zudem sollten bestehende Siedlungen vergrößert werden.

Zur Zeit gibt es, wie die Zeitung „Ha’aretz“berichtet, allerdings noch keine Genehmigun­gen für den Bau und auch noch kein Budget dafür. Die Lage im Nahen Osten ist besonders brisant, nachdem US-Präsident Donald Trump Anfang Dezember Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkannt hat. Weltweit wird das sonst abgelehnt.

Dringlichk­eitssitzun­g

Die UN-Vollversam­mlung wird in der Nacht auf Freitag im Zuge einer Dringlichk­eitssitzun­g, die von arabischen Ländern einberufen wurde, über das Thema beraten. Die US-Botschafte­rin bei der UNO, Nikki Haley, warnte alle Staaten vor Zustimmung zu einer Resolution, die die Rücknahme der Anerkennun­g fordert. Bisher gab es nur zehn Dringlichk­eitssitzun­gen der UNVollvers­ammlung, zuletzt 2009: Auch da ging es um Jerusalem.

Im Westjordan­land und Ostjerusal­em leben heute schon mehr als 600.000 jüdische Siedler. Die Palästinen­ser wollen dort einen Staat mit Ostjerusal­em als Hauptstadt. (ag.)

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