Jamaika und die Hemdenkrise
Dieser Tage schwirren zahlreiche Erklärungen herum, warum die Jamaika-Koalition in Deutschland letztlich gescheitert ist – nicht zuletzt klimatisch-meteorologische, was sich von selbst versteht in diesem nass-grauen, trübseligen Berliner November, in dem alle am liebsten die Koffer für die Karibik packen wollen. Ein sibirisches Tief habe das Karibik-Feeling zum Einbruch gebracht; die CSU habe sich standhaft geweigert, den Geburtstag Bob Marleys, des Patrons einer konservativ-liberalen-grünen Regierung, und seinen Song „No Woman, no cry“als Leitmelodie anzuerkennen – und es habe zu wenig „Gras“zu rauchen gegeben, wie Grüne monierten.
Wir enthüllen hier den wahren Grund für das Ende der JamaikaTräume. Wolfgang Kubicki, einem der FDP-Granden, der heuer in Schleswig-Holstein mithalf, eine Jamaika-Koalition auf die Beine zu stellen, ging schlicht die Oberbekleidung aus. Verzweifelt rief er seine Frau Annette zu Hilfe, ob sie aus Kiel blütenweiße Hemden nach Berlin mitbringen könne – doch die hatte weder Zeit noch Lust.
Als eine Verhandlungsrunde um vier Uhr früh endete, verabschiedete sich der Reinlichkeitsfanatiker neulich mit der Ankündigung, sich nun eineinhalb Stunden zu duschen. Der Frust muss groß gewesen sein. Wie wär’s mit Waschen und Bügeln, Herr Kubicki? Und: Wie wär’s einmal mit Blau? Oder gar mit Rosa? (vier)