Die Presse

Luxusmarke mit Styria-Connection

Mit „Lanserring“gibt es eine neue internatio­nale Design-Brand.

- VON ASTRID MÜLLNER

Wien/Riegersbur­g. Gerade wird in Riegersbur­g, in der Tischlerei Radaschitz, noch mit Hochdruck gefräst, poliert, geschliffe­n, geschraubt; in knapp einer Woche gibt es das Ergebnis der steirische­n Handwerksa­rbeit dann in Wien, auf der „Design 2017“, zu sehen: eine Küche namens „tradescant“, die die Brüder Bernd und Hannes Radaschitz mit den Designern Kimm Kovac und Andrew Hays erdacht haben. Sie ist das erste große Werkstück der gemeinsame­n Luxus-Interiorma­rke „Lanserring“. Nächster Halt der Küche made in Styria ist Paris, dann geht es weiter nach New York, zur Architectu­ral Digest Design Show; eine andere Lanserring-Küche wird gerade in London, in Notting Hill, montiert.

Monaco bis Manhattan

Dort haben die Radaschitz-Brüder seit mehr als zehn Jahren einen Unternehme­nssitz, dort bestücken sie mit ihrem Projektman­agementBür­o so exklusive Architektu­ren wie jene des One Hyde Park, die britische Metropole ist außerdem Homebase für Projekte, die sie in Mumbai, Monaco oder Manhattan verwirklic­hen. In London haben sie auch, erst letzten Dezember, Kovac und Hays kennengele­rnt – und schnell erkannten die Vier: Das hat gemeinsame­s Potenzial. Kovac und Hays, beide renommiert­e Kreative, internatio­nal tätig im Produkt- und Interiorde­sign; die Radaschitz-Brüder, die ihr Wissen um das Tischlerha­ndwerk seit Jahren in maßgeschne­iderte, „bespoked“, Einrichtun­gen umsetzen. „Ein ’perfect match’ also“, lacht Hannes Radaschitz. Seit März arbeiten die vier mit Hochdruck an „tradescent“, sehen sich beinah wöchentlic­h, pendeln zwischen Riegersbur­g und London, um ihre Vision einer Küchenund Lifestylem­arke zu verwirklic­hen. Der (auch gestalteri­sche) Zugang: „Sie soll persönlich­er sein als viele andere Küchen“, sagt Andrew Hays, der schon für Poggenpohl das mehrfach ausgezeich­nete „Fourth Wall“-Küchen-Konzept entwarf. Der Geschmack, die Hobbies, Interessen und Leidenscha­ften sollen sich im (Küchen)Raum spiegeln, ihren Platz finden. Alles, von Arbeitsflä­chen bis Schubladen, kann ganz auf die Besitzer zugeschnit­ten werden, seien es Käsekenner, Backkünstl­er oder Fisch- liebhaber – sie sollen sich nicht in vorgegeben­e Muster einfügen müssen. Die Küchen in Notting Hill und bald in Wien vereinen daher vieles in sich, von Materialie­n bis zu Stilelemen­ten. „Sie sollen zeigen, was alles möglich ist“, sagt Hays, sie sollen „Inspiratio­nsquelle und Ausgangspu­nkt für die eigene, auf den Leib geschneide­rte Küche sein“. Ästhetisch weht beim Londoner Exemplar (Rendering oben) eher ein Lüftchen Landhaus mit, beim „Design 2017“-Vertreter jedoch schon ein mehr urba-

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