Passt gut ins Bild, das die ÖVP heute bietet
MA 11 eine Strafverfügung, wonach mein Kind seit Oktober nicht gemäß dem verpflichtenden Kindergartenjahr mindestens 20 Stunden einen Kindergarten besucht.
Genau gesagt, der MA 11 fiel acht Monate lang nicht auf, dass unser Sohn offensichtlich nicht mehr im Kindergarten ist. Aber anstatt ein „Elterngespräch“durchzuführen, die Eltern zu kontaktieren per Mail, Telefon oder Brief, hat man mich angezeigt (meinen im selben Haushalt gemeldeten Mann nicht) und mir gleich eine Strafe von 100 Euro angedroht. Nun durfte ich beim Bezirksamt Einspruch erheben, eine Schulbesuchsbestätigung schicken, und nach einem Monat wurde das Verfahren eingestellt.
Dazwischen lagen eine Ansammlung von unnötigen Telefonaten mit Stadtschulrat, MA 10 und MA 11, von denen sich niemand als zuständig ansah. Die MA 11 verschickt also Anzeigen, kann sich dann aber nicht mehr daran erinnern. Fazit: Im Sekretariat der Schule hat man mir mitgeteilt, dass im Jahr ca. 25–30 Kinder angezeigt werden, die allesamt im Herbst geboren sind und alle nach dem Besuch des Kindergartens des Lycee´ Francais¸ dort auch vorzeitig die Volksschule besuchen.
Daran sieht man, dass die MA 10 und die MA 11 unorganisierte und chaotische Einrichtungen sind, die rechtschaffenen Bürgern die Zeit stehlen, anstatt sich um echte Missstände bei den Kindergärten zu kümmern. Nun kann man sich anhand dieses Falls wohl schon vorstellen, wie erfolgreich die neuen Planungen hinsichtlich der Elterngespräche sein werden. Viel hört man ja nicht von der Frau Minister Karmasin. Gut so, ist man versucht zu denken, wenn man diesen Bericht liest. Eltern, die sich dem politisch korrekten Mainstream verweigern und ihre Kinder nicht mit vier Jahren in den Kindergarten abschieben wollen, sollen nun zu einem verpflichtenden Gespräch vorgeladen werden. Auf welcher Rechtsgrundlage diese Verpflichtung gründen soll, bleibt unerwähnt – vermutlich, weil es eine solche gar nicht gibt.
Vermutlich soll bei diesen Gesprächen ja auch den renitenten Müttern erklärt werden, was sie falsch machen, wenn sie, statt auf der Karriereleiter, oder auch vor dem Supermarktregal, herumzuturnen, sich zu Hause ihren Kindern widmen. Wurde die Frau Minister nicht von der ÖVP, der einstigen bürgerlichen Großpartei, in ihr Amt befördert? Das passt aber leider nur zu gut ins Bild, das diese Partei heute bietet. ohne Musik, sozusagen“gipfelt. Dass dem alten Richard Strauss melodisch nichts mehr eingefallen ist (mit Ausnahme der vier letzten Lieder), das weiß die Opernwelt.
Der unkundigen Umwelt aber wird jetzt in so manchem Bericht über die Salzburger Aufführung der völlig falsche Eindruck vermittelt, „Die Liebe der Danae“sei ein Highlight der Opernliteratur. Wäre sie nicht von R. Strauss, wüsste niemand etwas von dieser Oper.