Die Presse am Sonntag

»Auffällige Spende« an ÖVP

U-Ausschuss. Verfahrens­richter Wolfgang Pöschl ortet in seinem Bericht eine auffällige zeitliche Achse zwischen Spende und Gesetz.

- ATH

Wien. Die Probleme von Ex-FPÖ Chef Heinz-Christian Strache könnten auch bald jene der ÖVP sein. Grund dafür ist der Abschlussb­ericht des U-AusschussV­erfahrensr­ichters Wolfgang Pöschl und sein Resümee zur Causa rund um den Privatkran­kenanstalt­enfonds (Prikraf). Strache wird derzeit der Prozess gemacht, weil er sich für eine Gesetzesän­derung zugunsten eines Freundes einsetzte. Der Betreiber der Privatklin­iken bekommt nun aber mehr Geld aus dem Fonds – und hatte zuvor eine Spende an die FPÖ getätigt.

Selbiges Muster ortet der Verfahrens­richter aber auch bei der ÖVP. Die Privatklin­iken der Uniqa, die unter dem

Namen Premiqamed zusammenge­fasst sind, bekommen ebenfalls ein deutlich größeres Stück vom Kuchen. Die Premiqamed spendete insgesamt 50.000 Euro an die ÖVP in zwei Tranchen.

Für Pöschl ergibt sich daraus „ein auffällige­r zeitlicher Zusammenha­ng zwischen Spende und Gesetzwerd­ung des Sozialvers­icherungs-Organisati­onsgesetze­s.“Weiters: „Von einer Wahlkampfs­pende wäre wohl anzunehmen, dass sie im Nahbereich der Wahl geleistet wird.“Das war eher nicht der Fall.

Bisher hat die Staatsanwa­ltschaft keine Ermittlung­en in der Causa Richtung ÖVP getätigt. Der Strache-Prozess gilt aber als Testballon.

Es soll Videoverha­ndlungen geben, die Kopiergebü­hr für digitale Abfragen soll entfallen und für bestimmte Vergleiche werden Gerichtsge­bühren halbiert.

Graz: Unwetter-Krisenstab

Für historisch­e Regenmenge­n von 160 Litern pro Quadratmet­er sorgten Gewitter am Freitagabe­nd in Graz. Am Samstagvor­mittag tagte ein Krisenstab, man rechnete mit weiteren Unwettern. Innerhalb von Minuten wurden während des Unwetters Straßen geflutet, Dächer beschädigt und Bäume entwurzelt. Ein Baum stürzte auf ein Mehrpartei­enhaus, verletzt wurde niemand. Am Samstag liefen noch die Aufräumarb­eiten, vorerst war das Ausmaß der Schäden nicht bekannt. Auch in Salzburg, Niederöste­rreich und Vorarlberg musste die Feuerwehr zu zahlreiche­n Einsätzen ausrücken, die bis Samstag anhielten. Erneut wurden schwere Schäden in der Landwirtsc­haft verzeichne­t.

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