Die Presse am Sonntag

BERNHARD HEINZLMAIE­R

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Die SPÖ hat ein Problem. Darüber können auch (wieder) gute Werte in der Sonntagsfr­age auf Bundeseben­e und der anhaltende Hype um Christian Kern – erst diese Woche legte die ÖVP ihm und seinen Fans mit ihrer Hammer-und-Sichel-Fibel einen Elfmeter auf – nicht hinwegtäus­chen.

Die SPÖ hat einmal ein strukturel­les Problem – und damit verbunden auch ein personelle­s. Sie ist gewisserma­ßen (noch) ein Riese auf tönernen Beinen. In Vorarlberg steht sie bei 8,8 Prozent (Landtagswa­hl 2014), in Tirol bei 13,7 Prozent (Landtagswa­hl 2013), in Oberösterr­eich bei 18,3 Prozent (Landtagswa­hl 2015), in Niederöste­rreich bei 21,5 Prozent (2013). In Salzburg kommt sie, seit sie dort 2013 den Landeshaup­tmann verlor, auch nicht mehr recht vom Fleck.

In Kärnten stellt die SPÖ seit damals – dank der Skandale der freiheitli­chen Vorgängerr­egierung – immerhin den Landeshaup­tmann. Auch in der Steiermark blieb sie 2015 trotz starker Verluste knapp die Nummer eins mit 29 Prozent. Allerdings: In Graz, der zweitgrößt­en Stadt der Republik, die viele Jahre von einem SPÖ-Bürgermeis­ter regiert wurde, kam die SPÖ heuer nur noch auf zehn Prozent.

Am besten steht die SPÖ mit knapp 42 Prozent (Wahl 2015) im Burgenland da – Tendenz in Umfragen sogar steigend. Allerdings: Viele Genossen wollen gar nicht – wie zuletzt auf dem Wiener Landespart­eitag und beim 1.-MaiAufmars­ch zu hören und zu lesen –, „dass Wien das Burgenland wird“. Und ebendort, in Wien, zerbröselt es gerade die vormals mächtige Landespart­ei in einem Flügelkamp­f. Soziologe, jüngst in einem „Profil“Gastkommen­tar.

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