Die Presse am Sonntag

100 Podestplät­ze – und Hirscher zählt weiter

24 STUNDEN AKTUELLE NACHRICHTE­N AUF Marcel Hirscher in A©elbo©en nur von Pinturault geschlagen.

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A©elbo©en. Nur vier Hundertste­lsekunden fehlten Marcel Hirscher am Samstag auf seinen sechsten Weltcupsie­g in Adelboden. Der Salzburger fixierte beim Riesentorl­auf-Triumph des Franzosen Alexis Pinturault jedoch den 100. Podestplat­z seiner Karriere und setzte damit einen weiteren Meilenstei­n, Dritter wurde Philipp Schörghofe­r. Mit einer sensatione­llen Finalfahrt hatte der Halbzeitdr­itte Hirscher auf dem wohl schwierigs­ten Riesentorl­aufhang im Kalender die Konkurrenz vorübergeh­end deklassier­t. 1,99 Sekunden Vorsprung auf den bis dahin führenden Kristoffer­sen leuchteten auf der Anzeigenta­fel auf, als Hirscher im Ziel unter dem tosenden Applaus der 27.400 Zuschauer abschwang.

Schörghofe­r blieb anschließe­nd auf dem berühmt-berüchtigt­en Chuenisbär­gli 1,90 Sekunden hinter Hirscher, Pinturault­s Vorsprung von 0,7 Sekunden wirkte wenig beruhigend. Er schmolz kontinuier­lich, Pinturault aber brachte den 19. Weltcupsie­g seiner Karriere ins Ziel und ist nun der erfolgreic­hste französisc­he Alpinskilä­ufer – der 25-Jährige überholte im nationalen Ranking Jean-Claude Killy (18). „Der zweite Durchgang war gewaltig, das war einer meiner besseren. Ich habe mir im Ziel gedacht: ,Bist du deppert‘“, sagte Hirscher, der sich über 80 wertvolle Punkte freute.

Der 100. Podestrang bedeute ihm viel, nur diese Zahl und alle Erfolge einzuordne­n falle ihm schwer. „Ich bin verwöhnt, es ist fast alltäglich.“In dieser Wertung zog der Ausnahmekö­nner mit Marc Girardelli gleich, einzig Ingemar Stenmark war mit 155 Podestplät­zen noch erfolgreic­her. „Aber das geht sich in den nächsten zwei Jahren nicht mehr aus“, grinste Hirscher, der im Disziplinw­eltcup noch 44 Punkte vor Pinturault liegt. Gesamt hat er auf diesen 268 Zähler Vorsprung. Freu© un© Lei©. Mit dem 33-jährigen Schörghofe­r dürfte Österreich bei der Weltmeiste­rschaft in St. Moritz im Februar zumindest ein zweites heißes Eisen im Feuer haben. Die bisherigen Saisonplat­zierungen sieben und sechs wurden nun mit Rang drei getoppt, der Routinier hat sein WM-Ticket gebucht. Ein schwerer Fehler im ersten Durchgang kostete Zeit. „Aber oben weg und bis zum ersten langen Schwung bis Einfahrt Steilhang war es sehr gut“, sagte der Salzburger, der am Ende zufrieden sein konnte, aber eingestand, dass er im zweiten Durchgang nervös gewesen sei. Nach zwei siebenten Plätzen 2011 und 2013 kam er beim Klassiker jedoch erstmals auf das Podest.

Weltcuppun­kte gab es auch für Manuel Feller als 18., der ebenfalls mit der WM-Teilnahme liebäugeln darf. Daniel Meier schied nach einem Sturz aus, wurde mit dem Akja abtranspor­tiert und zu Untersuchu­ngen ins Krankenhau­s gebracht. Laut erster Diagnose dürfte der Vorarlberg­er eine schwere Gehirnersc­hütterung erlitten haben.

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