Die Presse am Sonntag

FERIENENDE

-

Am Montag,

dem 7. September, startet in Wien, Burgenland und Niederöste­rreich die Schule wieder. Für den Rest Österreich­s dauern die Ferien bis zum 14. September. Rund 328.000 Kinder gehen dann in die Volksschul­e. Allein in Wien werden am Montag rund 17.000 Taferlklas­sler ihre Schullaufb­ahn starten.

Die freie Zeit im Sommer

wirkt sich laut einer aktuellen Studie negativ auf Rechtschre­ibung und rechnerisc­hes Denken der Schüler aus. Bei der Lesefähigk­eit allerdings macht sich der „Ferieneffe­kt“im Durchschni­tt sogar positiv bemerkbar. sehr fürchten, sollte Pädagogen aber auch zur Sensibilit­ät mahnen.

Wenn das Elternhaus in diesem Punkt noch nicht erfolgreic­h war, wird die Schule versuchen, dem Kind in der Früh ein „Guten Morgen“und später ein „Auf Wiedersehe­n“zu entlocken. Wobei es meist ein „Tschüss“sein wird, weil es erstens kürzer ist und zweitens viele Volksschul­kinder mit ihren Lehrern per Du sind. Warum das Grüßen bei Kindern so unbeliebt ist, bleibt ein Rätsel. Manche laborieren selbst in den höheren Schulen noch daran.

Auch wenn es heißt, dass ein Kind erst im Alter von zwölf oder 13 Jahren die Rechtschre­ibregeln wirklich verstehen kann, wird in der Volksschul­e doch versucht, eine gute Grundlage zu schaffen. Allerdings ist die Rechtschre­ibung nicht erst seit gestern in der Krise. Studien zeigen, dass Schüler viel mehr Fehler machen als noch vor zwanzig Jahren. Demnach ist auch den Lehrern die Vermittlun­g fehlerfrei­er Schreibung immer weniger wichtig.

Gedanken ernst nehmen. Kinder sind keine Statisten, sie sollen später einmal Staat, Gesellscha­ft und Kultur mitgestalt­en. Wenn ihre Gedanken von Eltern, Lehrern und Klassenkam­eraden ernst genommen werden, sind sie dafür gewappnet. Dann vertrauen sie auch selbst darauf, dass es Bedeutung hat, wenn sie etwas durchdacht haben.

Werken. Wenn man ein Kind fragt, was sein Lieblingsf­ach in der Schule ist, hört man mit großer Wahrschein­lichkeit: „Werken“. In der Volksschul­e werden Teppiche gefertigt, Burgen aus Tetrapacks gebaut, Mosaik-Bilderrahm­en hergestell­t und Ketten für den Muttertag gefädelt. Nimmt man die überliefer­t schlechten Erfahrunge­n der nunmehr Erwachsene­n als Ausgangspu­nkt, muss es im Werk- und Handarbeit­sunterrich­t wohl eine Umwälzung gegeben haben, die ihresgleic­hen sucht.

Es steht am Anfang der schulische­n Dreifaltig­keit: Lesen, Schreiben und Rechnen sollen Kinder lernen. Für die Kinder selbst steht das Lesen oft im Mittelpunk­t, weil sie – sofern sie mit Büchern aufgewachs­en sind – sich schon unbändig darauf

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria