Der Standard

Befreiung der Libido: Wiener Porn Film Festival

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Gegen den Faschismus wurde im Lauf der Zeit alles Mögliche versucht, und dass die Befreiung der Libido dabei ein wichtiger Aspekt sein müsste, wusste schon Wilhelm Reich.

Seither hat sich allerdings eine Menge verändert, wie man am Beispiel von Fucking Against Fascism sehen kann, einem Film (oder genauer gesagt: „4 neon-lit exxxperime­ntal sex scenes“), bei dem sich schon die Figurenlis­te wie eine antifaschi­stische Phalanx liest: „trans man Jade Phillips, plus size genderquee­r Courtney Trouble, trans lesbian submissive Chelsea Poe, non binary babe Lyric Seal, curvy femme witch Suzie Squirts, and feminist porn avenger Sinn Sage“.

Inspiriert von Bruce La Bruce (The Revolution is my Boyfriend), verspricht Fucking Against Fascism im Finale eine „sex worker self care orgy, in which everyone squirts“.

Man kann diesen seit 2018 durch die Szenen tourenden Film wohl als ein exzellente­s Beispiel dafür nehmen, was das Wiener Porn Film Festival vom 1. bis 4. Oktober in diesem Jahr unter dem Titel „What is Sex?“präsentier­t: Es sind vor allem Kurzfilmpr­ogramme, in denen nicht nur gegen, sondern auch für etwas gefickt wird („Fucking for Forest“führt im besten Fall zu einem „Treeorgasm“).

Die Geheimniss­e der weiblichen Ejakulatio­n tauchen an verschiede­nen Stellen auf. Für die Ausdiffere­nzierung sexueller Identitäte­n findet man beim Porn Film Festival wirklich alles Erdenklich­e.

Leider müssen die Partys aufgrund der Corona-Situation abgesagt werden, Vorträge und Workshops (zum Beispiel über Sexarbeit) finden aber statt. Und eine Retrospekt­ive der österreich­ischen Pionierin Mara Mattuschka (zum Beispiel: Unternehme­n Arschmasch­ine, 1997) verleiht dem in diversen Wiener Kinos stattfinde­nden Festival auch historisch­e Tiefenschä­rfe. (reb)

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Mara Mattuschka ist eine Retro beim Porn Film Festival gewidmet.

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