Skisport hat keine Zukunft
Im Jahr 1996 wurde die Wintersportwoche abgeschafft. Nun will sie die türkis-grüne Regierung wieder einführen. Welcher Wintersport bevorzugt wird, steht für die Skination Österreich wohl außer Zweifel: Man will wieder mehr Österreicher auf die Skipiste bringen. Doch eine Verpflichtung ist unsinnig, auch wenn die Not der Tourismusbranche und des Skiverbands groß ist: Die Zahl der „Nichtskifahrer“ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten von 40 auf über 60 Prozent gestiegen.
Schaut man sich die Gründe für die schwindende Skibegeisterung an, wird klar, dass Druck und Pflicht ins Leere laufen werden. Skifahren ist ein elitäres Freizeitvergnügen. Winterurlaub in den Bergen war zu jeder Zeit eine unverschämt kostspielige Angelegenheit: Anfahrt, Unterbringung, Funktionswäsche, Ausrüstung und Skipass – damals wie heute hat sich das bestenfalls eine Familie ab der oberen Mittelschicht geleistet.
Verpflichtet man Schulkinder zum Mitfahren, setzt man die finanzschwächeren Familien unter Druck und verstärkt die soziale Kluft: hier diejenigen, die schon im Kindergarten auf Skiern gestanden sind, und dort jene, die ohne passende Ausrüstung zum ersten und womöglich letzten Mal eine ohnehin aussterbende Sportart erlernen. Und bald ist ohnehin jede Bemühung vergebens: Skigebiete in tieferen Lagen haben jetzt schon zu wenig Schnee, und das künstliche Beschneien ist nun wirklich keine Lösung.