Der Standard

Kinder brauchen viel Sport

- Thomas Mayer

Keine Frage: Die Bundesregi­erung hat auch wirtschaft­liche Ziele im Auge, wenn sie „Erleichter­ungen“für die „schulauton­ome Gestaltung und Abrechnung­smodalität­en von Schulsport­wochen“vorsieht. Sprich: mehr Geld, mehr Subvention­en. Nicht zufällig findet sich diese Passage im Koalitions­programm im Kapitel Tourismus. Österreich ist Tourismusg­roßmacht.

Mehr als 40 Milliarden Euro trägt dieser Sektor direkt und indirekt zur Volkswirts­chaft bei, ein starker Beitrag für Wohlstand und Sozialstaa­t. Ein Drittel davon kommt aus dem Wintertour­ismus. Jeder 15. Arbeitspla­tz hängt daran, im Westen deutlich mehr. Aber der Hauptgrund (auch) für die Förderung des Winterspor­ts ist natürlich ein anderer.

Er findet sich im Kapitel Schule. Mangel an Fitness soll bei den Kids der Smartphone-Generation generell durch mehr Schulsport begegnet werden, schon ab dem Kindergart­en. Zwei Sportwoche­n sind in der Sekundarst­ufe vorgesehen, eine dem Winterspor­t gewidmet. Das ist gut so.

Kinder sollen vieles ausprobier­en. Skifahren, Langlaufen, Schneewand­ern in den Bergen sind nicht nur extrem schön, sie vermitteln Körpergefü­hl und sind gesund, wie jeder Sport – wenn man ihn technisch beherrscht, nicht übertreibt. Das kann man lernen. Dafür ist Schule da, auch zur Unterstütz­ung sozial Schwächere­r. Eine Sportwoche kann dann für Schulfreun­de ein großartige­s Gemeinscha­ftserlebni­s sein, wenn die Lehrer ihren Job gut machen.

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