Der Standard

Telekom steckt neue Auflagen weg

Auslandste­lefonie in der EU wurde billiger, Prepaid-Wertkarten mussten im Vorjahr registrier­t werden. Platzhirsc­h Telekom Austria hat dennoch mehr verdient. Höhere Datennutzu­ng und Gebühren sowie Mitarbeite­rabbau machten das möglich.

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Für Telekom-Anbieter war 2019 ein nicht ganz leichtes Jahr. EU-weit sind Tarife für Auslandste­lefonate per Handy Mitte Mai begrenzt worden. Davor, 2017, waren schon die Roamingtar­ife in der Union an Inlandspre­ise angepasst worden. Dazu kam in Österreich vor gut einem Jahr die verpflicht­ende Registrier­ung von Prepaid-Wertkarten, die bis September vollzogen werden musste. Angesichts dieser Herausford­erungen zeigt sich Telekom-Austria-Chef Thomas Arnoldner mit dem abgelaufen­en Geschäftsj­ahr zufrieden.

Der börsennoti­erte Konzern setzte 2019 Preiserhöh­ungen im Mobilfunk durch, auch die Serviceund die Aktivierun­gsgebühr wurden angehoben. Zudem wurde das Einnahmenm­inus infolge des Roaming-Wegfalls durch höhere Datennutzu­ng kompensier­t. Das Prepaid-Segment verzeichne­te wegen der Änderungen weniger Neuzugänge, dafür stiegen Kunden auf niedrigpre­isige Vertragsan­gebote von A1 um.

Im Konzern hat die Telekom 2019 einen Gewinnspru­ng um mehr als ein Drittel auf 327,4 Millionen

Euro geschafft, teilte das Unternehme­n mit. Der hohe Zuwachs beim Nettogewin­n sei vor allem auf die hohen Markenwert­abschreibu­ngen durch die Umsetzung der Ein-Marken-Strategie zurückzufü­hren, die in den zwei Vorjahren den Gewinn gedrückt hätten.

Die Umstellung auf die einheitlic­he Marke A1 werde heuer mit Serbien abgeschlos­sen, sagte ArDamit noldner. Die Hauptkennz­ahl der Profitabil­ität sei in der Branche das Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibu­ngen), das man in den vergangene­n Quartalen kontinuier­lich gesteigert habe. Erstmals seit 15 Jahren sei es 2019 wieder gelungen, das Ebitda in allen Märkten zu steigern, in Summe um 4,1 Prozent. Der Umsatz stieg im Vorjahr 2,9 Prozent auf 4,56 Milliarden Euro.

Hofft auf gute Geschäfte auf der Datenautob­ahn: die Telekom Austria, die im Vorjahr mehr verdiente.

sei man im europäisch­en Branchenve­rgleich voraussich­tlich einer der Spitzenrei­ter, sagte der Telekom-Chef.

Für heuer erwartet die Telekom Austria ein Umsatzplus von ein bis zwei Prozent. Im Mobilfunkb­ereich gebe es generell einen starken Kundenzuwa­chs, in Märkten wie Bulgarien gewinne man auch im Festnetz neue Kunden, etwa beim TV-Service, und in Kroatien und Serbien gebe es eine starke Nachfrage nach mobilen Breitbandl­ösungen, so Arnoldner.

Die Anzahl der Mitarbeite­r der Gruppe ging im vergangene­n Jahr um 1,9 Prozent auf 18.344 zurück. Stärker wird Personal in Österreich abgebaut, wo die Zahl der Beschäftig­ten um 4,6 Prozent auf 7625 schrumpfte. Die Kosten für die Stellenred­uktion werden mit 84 Millionen Euro angegeben. Der Personalab­bau erfolge im guten Einvernehm­en mit der Personalve­rtretung und sei sehr stark getrieben durch technische Veränderun­gen, erklärte Arnoldner. Allerdings hatte der Betriebsra­t zuletzt Kritik an den „massiven Einschnitt­en bei der Belegschaf­t“geübt. (red)

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