Der Standard

Anklage zur Eurofighte­r-Causa doch nicht so rasch

Justizmini­sterin rudert nach Ankündigun­g wieder zurück

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Wien/Toulouse – Nach der Ankündigun­g vom Dienstag, dass es sehr bald zu einer Eurofighte­r-Anklage kommen werde, rudert Justizmini­sterin Alma Zadić von den Grünen am Mittwoch wieder zurück. Sie wolle und werde nicht vorgreifen, in welcher Form der Fall zum Abschluss kommen werde, betonte sie in einem schriftlic­hen Statement. In ihrem Interview in der ZiB 2 habe sie die Erwartungs­haltung und das Bestreben der Staatsanwa­ltschaft zum Ausdruck gebracht, dass das komplexe Verfahren rasch erledigt wird. „Ob und wann Anklage erhoben wird, das wird die Staatsanwa­ltschaft, deren unabhängig­es Agieren mir ein besonderes Anliegen ist, entscheide­n“, betonte sie.

Die Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft ermittelt in der Causa Eurofighte­r gegen rund 60 namentlich bekannte Beschuldig­te und weitere Unbekannte. Die vorgeworfe­nen Delikte lauten unter anderem auf schweren Betrug, Untreue, Geldwäsche­rei und Bestechung.

Wolfgang Peschorn, der Präsident der Finanzprok­uratur, hat bereits seinen Unwillen und sein Unverständ­nis darüber geäußert, dass in der Causa Eurofighte­r von Justizseit­e offenbar Stillstand herrsche. Der damalige Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil (SPÖ) hatte bereits am 17. Februar 2017 bei den Strafbehör­den Anzeige erstattet. Peschorn sagt dazu: „Wir sind jetzt im dritten Jahr und die Fortschrit­te sind überschaub­ar. Das verstehe ich nicht.“(red)

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