Noch ein Finale vor dem Halali
Nach dem Salzburger Meisterstück steht ein heißer Transfersommer bevor
Salzburg – Am Tag nach dem neuerlichen Meisterstück in der Bundesliga richtete das Personal von Red Bull Salzburger den Blick schon auf die nächste Trophäe. Zwei Tage vor dem Showdown im Finale des ÖFB-Cups gegen Sturm Graz im Klagenfurter WörtherseeStadion lief das Training am Montagvormittag in gewohnten Bahnen ab. Mehr als ein kurzes Anstoßen hatten sich die Titelhamster nach dem fünften Meisterschaftsstreich en suite nicht gegönnt.
„Wir haben gemütlich gefeiert und uns noch auf ein Getränk getroffen. Aber wir wissen, dass wir übermorgen noch einen Titel zu holen haben. Den wollen wir gewinnen, mit allem, was dazugehört“, sagte Trainer Marco Rose vor der Einheit in Taxham. Verteidiger Stefan Lainer: „Es ist ein bisschen Zeit geblieben, zu feiern. Aber es ist in Maßen gewesen, weil wir noch dieses wichtige Spiel haben.“
Beim 4:1 über Sturm am Sonntag hatte Rose zunächst einige (fast alle) Spieler geschont. Auch wenn der Deutsche Einspringer wie Christoph Leitgeb, Reinhold Yabo, Hannes Wolf oder Patrick Farkas explizit lobte, darf erwartet werden, dass André Ramalho, Valon Berisha, Diadie Samassekou oder Amadou Haidara am Mittwochabend in Klagenfurt wieder einlaufen. Einzig fraglich ist Linksverteidiger Andreas Ulmer, den muskuläre Probleme im Oberschenkel plagten.
Mehr als 24.000 Karten sind für das Finale bereits abgesetzt. Der Großteil der Fans kommt aus Graz. Für Salzburg sollte das kein Problem darstellen. „Für uns wird es eher ein Auswärtsspiel sein. Aber wir haben in dieser Saison schon bewiesen, dass wir auch vor einer Kulisse bestehen können, die nicht unbedingt auf unserer Seite ist“, sagte Rose.
Nicht zuletzt der Trainer könnte schon in der nächsten Saison vor deutlich größeren Kulissen wirken. Eintracht Frankfurt, Borussia Dortmund und RB Leipzig werden als mögliche neue Arbeitgeber des 41-jährigen Leipzigers genannt, der in seiner ersten Saison mit Salzburg bei einem Punkteschnitt von 2,28 liegt und damit sogar knapp jenen des bisherigen Rekordhalters Óscar García (2,26) übertrifft. Auch ein Teil jener Mannschaft, die dieses Kunststück erst möglich machte, droht Sportdirektor Christoph Freund abhandenzukommen – nicht ohne finanziellen Gewinn freilich, den auch der Abgang von Rose mit sich bringen würde, weil dessen Vertrag noch bis Sommer 2019 gültig ist und keine Ausstiegsklausel beinhaltet.
Auf Freund wartet jedenfalls eine intensive Transferzeit. Stützen wie Xaver Schlager und Lainer oder Haidara und Samassekou gelten als begehrt. Nachrücker wie der Kameruner Jérôme Onguéné oder der Sambier Enock Mwepu haben am Sonntag gegen Sturm gezeigt, dass sie aufgehende Lücken schließen können. „Die nachkommenden Spieler werden nahtlos anschließen“, sagte Freund, der die Verpflichtung von Zlatko Junuzović noch nicht offiziell machen wollte. (APA, lü)