Proteste in Sacramento nach Schüssen auf Schwarzen
Beamte erschossen einen unbewaffneten 22-Jährigen – Demonstranten blockierten NBA- Stadion
– „Waffe! Waffe! Waffe!“, brüllten die Polizisten, bevor jeder von ihnen zehnmal auf Stephon Clark schoss. Clark starb hinter dem Haus seiner Großeltern. Wie sich kurz darauf herausstellte, hatte der 22-jährige Schwarze keine Waffe bei sich. Es war ein Handy, das er in der Hand hielt. Die Polizei der USMetropole Sacramento veröffentlichte Videoaufnahmen von dem Einsatz, Proteste formierten sich wenig später. Am Donnerstag zog ein Protestzug vor das Rathaus, um kurz darauf die Schnellstraße zu blockieren. Sie skandierten „Schießen Sie nicht, es ist nur ein Mobiltelefon“vor den Fahrzeugen. Die Straße war in beide Richtungen gesperrt, was zu kilometerlangen Staus führte.
Schlussendlich führte die Demonstration vor das Golden 1 Centre, wo das heimische NBATeam der Sacramento Kings ein Spiel bestritt. Die Sicherheitsleute der Arena blockierten die Eingänge zum Stadion, was dazu führte, dass auch Besitzer von Eintritts- karten nicht mehr in die Halle gelangen konnten. Nur 2000 der 17.000 zahlenden Besucher konnten ihre Plätze einnehmen.
Polizisten in schwerer Ausrüstung rückten daraufhin vor die Arena aus und lösten den Protest auf. Es wurde niemand verhaftet, und es kam auch zu keinen Ausschreitungen.
Am Samstag findet außerdem in der US-Hauptstadt Washington D.C. der „March for Our Lives“gegen Waffengewalt an Schulen statt. Mit der Unterstüt- zung zahlreicher Prominenter wie Miley Cyrus, Oprah Winfrey oder George Clooney demonstrieren Teenager und Gleichgesinnte für strengere Waffengesetze, um Amokläufe an US-Schulen zu verhindern.
Auch in Wien und 800 weiteren Orten weltweit finden Solidaritätsmärsche statt. Die Auslandsvereinigung der Demokraten, die „Democrats Abroad“, lädt Demonstranten ab 15.00 Uhr auf den Wiener Ballhausplatz ein, um ihre Solidarität zu bekunden. (bbl)