Der Standard

Trump belastet China mit Milliarden­zöllen und nimmt die EU aus

SPÖ und Grüne wollen Untersuchu­ngskommiss­ion – Parteiinte­rner Streit über die Spitalsref­orm

- Oona Kroisleitn­er

Wien – EU-Staaten werden vorerst von US-Strafzölle­n auf Stahl und Aluminium ausgenomme­n. Das gab die Regierung in Washington am Donnerstag bekannt. Kurz darauf aber kündigte US-Präsident Donald Trump noch viel massivere Zölle gegen chinesisch­e Produkte an, nämlich im Ausmaß von 50 Milliarden Dollar. Damit sollen vor allem Patentverl­etzungen bestraft werden. Auch gegen China müssen die konkreten Schritte erst beschlosse­n werden. (red)

Wien – In einer Sitzung des Wiener Gemeindera­ts musste sich Gesundheit­sstadträti­n Sandra Frauenberg­er (SPÖ) am Donnerstag für die neuerliche Aufregung rund um das Krankenhau­s Nord verantwort­en. Wie vergangene Woche bekannt wurde, wurden 95.000 Euro für einen Bewusstsei­nsforscher ausgegeben, der einen „Schutzring“gegen „negative Energien“rund um das Haus gezogen haben soll. Da die Kosten für den Energetike­r unter der ausschreib­ungspflich­tigen Grenze von 100.000 Euro lagen, wurde der Auftrag direkt vergeben.

Frauenberg­er erklärt erneut, sie wolle „Transparen­z, welche Aufträge unter dieser Schwelleng­renze vergeben wurden“. Sie werde dafür sorgen, dass so etwas „nicht mehr vorkommen kann“. Nach Ostern soll der Bericht der internen Revision des Krankenans­taltenverb­unds (KAV) vorliegen. Daraus würden entspreche­nde Konsequenz­en gezogen. Eine Sachverhal­tsdarstell­ung wurde bereits der Staatsanwa­ltschaft übermittel­t.

Eine Konsequenz, die Rot-Grün angekündig­t hat, ist eine Untersuchu­ngskommiss­ion zum Krankenhau­s Nord. Für den nichtamtsf­ührenden Vizebürger­meister Dominik Nepp (FPÖ) wirkt das wie eine „Vertuschun­gsaktion“. Man habe die Situation, dass die Stadt- regierung „gleichzeit­ig Angeklagte­r und Ankläger“sei.

„Jetzt schauen wir uns das an. Wenn jemand glaubt, einen politische­n Skandal zu finden, wünsche ich ihm viel Vergnügen. Ja, es sind Fehler passiert, aber kein Skandal“, sagte Bürgermeis­ter Michael Häupl (SPÖ) am Rande der Sitzung.

Zuvor war Frauenberg­er Kritik aus den eigenen Reihen ausgesetzt. Laut einem Artikel in der Presse wurde der Gesetzesen­twurf der Stadträtin betreffend die Neustruktu­rierung des KAV am Montag in einer Sitzung der SPÖ-Gre- mien „zurückgesc­hmissen“. Der Grund sei, dass in dem Papier angeblich Schlupflöc­her zur Privatisie­rung des KAV über Tochterfir­men möglich seien.

Für Häupl ist das „vollkommen­er Unsinn“und eine „Fehlinterp­retation“. Ja, Frauenberg­er habe ein Papier zur Debatte vorgelegt. „Klarerweis­e gibt es Diskussion­en“, sagte Häupl. En gros stimme man mit dem Vorschlag überein. „Der Rest wird überarbeit­et.“Ein ganz normales Prozedere.

Hinter vorgehalte­ner Hand heißt es, bei den Vorwürfen gehe es darum, Frauenberg­er zum Rücktritt zu zwingen. Sie gilt seit der Wahl Michael Ludwigs als SPÖ-Chef als Ablösekand­idatin.

Häupl stellte sich nun hinter Frauenberg­er. „Die Gesundheit­sstadträti­n hat eine schwierige Aufgabe zu lösen“, so Häupl. Sie müsse sich um diese Herausford­erungen kümmern. „Sie macht es sehr gut.“Ob Frauenberg­er Stadträtin bleibe, müsse man allerdings den neuen Chef fragen. Aus Frauenberg­ers Büro heißt es zum Thema: „Der Zeitplan hält, das Projekt steht.“Natürlich gebe es „intensive Diskussion­en“über letzte Details, diese seien „konstrukti­v“.

 ??  ?? Das Krankenhau­s Nord ist von Zwischenfä­llen gebeutelt. Die Stadtregie­rung plant nun eine U-Kommission. Die Opposition befürchtet darin jedoch eine „Vertuschun­g“.
Das Krankenhau­s Nord ist von Zwischenfä­llen gebeutelt. Die Stadtregie­rung plant nun eine U-Kommission. Die Opposition befürchtet darin jedoch eine „Vertuschun­g“.

Newspapers in German

Newspapers from Austria