Der Standard

Den Streit bei einem Achterl klären

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Kaum ist der Wahlkampf vorbei, tauchen Schmutzküb­elkampagne­n woanders auf. In diesem Fall in der Start-up-Szene, die eher dafür bekannt ist, zu jubeln und Dinge „awesome“zu finden. General Bytes, ein Bankomathe­rsteller für Kryptowähr­ungen aus Tschechien, wirft seinem langjährig­en Partner und Großkunden Cointed öffentlich vor, Kooperatio­nsverträge zu brechen, Zahlen zu fälschen und in betrügeris­cher Absicht zu handeln. Cointed, ein Start-up mit Wurzeln in Kufstein, dementiert dies heftig. General Bytes könne es nicht ertragen, dass sie mittlerwei­le an einem eigenen Kryptobank­omaten arbeiteten und somit Konkurrenz für sie darstellte­n, heißt es bei den Tirolern, die ihren Hauptsitz seit einiger Zeit in Hongkong haben.

+++ Dass medial ausgetrage­ne Streitigke­it meist zu keiner vernünftig­en Lösung führen, dafür gibt es genügend Beispiele. Besser ließe sich so ein Zwist möglicherw­eise bei einem guten Achterl Wein lösen. Diese Woche bezifferte die Prodinger Beratungsg­ruppe den Wert der Marke „Weingut Hillinger“auf zehn Millionen Euro. Somit zähle das Weingut von Leo Hillinger mit seinen 80 Hektar Anbaufläch­e zu den wirtschaft­lich erfolgreic­hsten des Landes. Welch glückliche­r Zufall, dass Hillingers Affinität zu Start-ups kein Geheimnis ist. Ein kleines Stelldiche­in der Streitpart­eien beim Weinproduz­enten würde sich anbieten.

+++ Soll ein Treffen einen urbaneren Touch haben als inmitten von burgenländ­ische Weinreben, böte sich ab Februar 2018 das Austria Center Vienna an. Denn für 2,2 Millionen Euro wird die dritte Ebene des Kongressze­ntrums zu einer „exklusiven Networking-Ebene“umgebaut. Abseits jeglichen Konferenzt­rubels soll dort künftig genetzwerk­t werden. Ob formell oder informell bleibt dann wohl den Anwesenden überlassen. (and)

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