Später Wahlherbstschluss
Bürgermeisterstichwahl in 19 burgenländischen Orten
Eisenstadt – Ein langer pannonischer Wahlherbst geht am Sonntag zu Ende. In 19 der 171 Gemeinden des Burgenlandes hat es am 1. Oktober keine Bürgermeister-Entscheidung gegeben. Dort kommt es also zu einer Stichwahl. SPÖ und ÖVP machen sich gleichermaßen Hoffnung, am Ende als jener Wahlsieger dazustehen, als den Landeshauptmann Hans Niessl seine SPÖ schon am 1. Oktober mit den Worten „Das ist die erste Niederlage der Kurz-ÖVP bei Wahlen“dargestellt hat.
Im Bürgermeister-Ranking steht es vor dem Sonntag 74:74 zwischen den zwei Großen. 2012 stand es am Ende 87:78 für Rot, weshalb die SPÖ sich gerne „Bürgermeisterpartei“nennt.
Diesen Status will die ÖVP ändern. Man könne, sagt Landesgeschäftsführer Christoph Wolf – seit dem 1. Oktober Bürgermeister im einst roten Hornstein/Vorištan –, „die SPÖ überholen“. In sieben bis zehn Orten rechnet man sich realistische Chancen aus. Darunter auch Zurndorf, wo der einstige Bürgermeister Werner Falb-Meixner gegen den roten Amtsinhaber, den Landtagsabgeordneten Werner Friedl, antritt.
Rot hofft auf Neusiedl, wo eine ewige schwarze Dominanz beendet werden könnte. Die ÖVP, die für ein Finanzdesaster steht, hat mit Thomas Halbritter einen amtierenden Stadtrat ins Rennen geschickt, die rote Elisabeth Böhm rechnet sich gute Chancen aus, die zweitgrößte Stadt des Burgenlandes drehen zu können. „Das wäre eine Sensation“, erklärt SPGeschäftsführer Christian Dax. Auch im südlichsten Bezirksvorort, Jennersdorf, kann ein Bürgermeisterwechsel bevorstehen: Der amtierende schwarze Landtagsabgeordnete Bernhard Hirczy ist mit dem VP-Wirtschaftsbund über Kreuz. Dessen Obmann Reinhard Deutsch geht gegen den ÖAABLandeschef in die Stichwahl.
Die wird auch in Loipersbach interessant. In der Heimatgemeinde von FP-Landesvize Johann Tschürtz rittert mit Roman Amring der einzige Blaue. Es geht gegen den Roten Erhard Aminger, der als Landespolizeichef der Vorgänger von Hans Peter Doskozil war. (wei)